Gleich fünf langjährige Private Banker der Credit Suisse wechseln in Luxemburg zu Julius Bär. Das ist ein weiterer Beweis für die Ambitionen der Privatbank im Grossherzogtum.

Das dürfte Iqbal Khan, dem obersten Chef der Internationalen Vermögensverwaltung der Credit Suisse (CS), keine Freude bereiten. Gleich ein ganzes Team von erfahrenen Kundenberatern läuft in Luxemburg zur Zürcher Konkurrentin Julius Bär über.

Wie die Privatbank am Donnerstag mitteilte, handelt es sich dabei um Jean-Daniel Roch, Oliver Theisen, Françoise Dawir, Tomasz Kosiur sowie Nicolas de Canchy. Allesamt waren sie mehr als zehn Jahre für die CS tätig. Die Banker verfügen über ein entsprechendes Kundenbuch in der Benelux-Region, aber auch etwa in Nahost.

Doch keine Vollbremse

Wie es weiter hiess, übernimmt Roch nach mehr als 35 Jahren bei der CS die Leitung des Luxemburger Marktes. In dieser Rolle soll er sein Netzwerk in der Region zugunsten von Julius Bär spielen lassen. Er rapportiert an Westeuropa-Chef Carlos Recoder. Die Bär-Niederlassung im Grossherzogtum leitet weiterhin Falk Fischer.

Wie auch finews.ch dieser Tage berichtete, ist es bei der CS in Luxemburg zu einem Führungswechsel gekommen. Gut möglich, dass die Abgänge damit zusammenhängen.

Julius Bär wiederum bleibt der Ansage treu, weiterhin opportunistisch neue Kundenberater einzustellen. Wie auch finews.ch berichtete, hat das Institut das Rekrutierungstempo im letzten Jahr zwar sichtbar verringert. Im laufenden Jahr will die Bank aber gegen 80 zusätzliche Berater an Bord holen, wie Julius Bär anlässlich der diesjährigen Bilanzmedienkonferenz erklärte.

Drehkreuz fürs Westeuropa-Geschäft

Die Anstellung des CS-Teams ist auch auf die zunehmende Bedeutung von Luxemburg zu münzen. Mit der Vereinheitlichung des EU-Finanzmarktes und den Brexit-Verhandlungen Grossbritanniens hat der Zwergstaat stark an Attraktivität gewonnen.

Die «Bären» hegen dort grosse Pläne. Ab diesem Jahr werden die Kunden aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Spanien und Portugal sowie Skandinavien in Luxemburg gebucht. Für in Monaco und in Nassau gebuchte Kunden liefert das Grossherzogtum die technische Plattform. Dazu plant das Institut, vorne an der Front wie auch im rückwärtigen Dienst das Personal deutlich aufzustocken.

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