Neues Juwel für Luxemburgs Finanzplatz
Einst plante die Privatbank Edmond de Rothschild, eine der geschichtsträchtigsten Stadtvillen Luxemburgs zu ihrem Hauptsitz umzubauen. Die Pläne zerschlugen sich – und das denkmalgeschützte Gebäude stand über ein Jahrzehnt lang leer. Heute wird die Villa Pétrusse als Luxushotel wiederbelebt – mit Ambitionen, die weit über den Tourismus hinausreichen.
Luxemburg hat sich in den vergangenen Jahren vom reinen Fondsstandort zu einem Zentrum für europäische Investmentstrategien entwickelt. Die Eröffnung der Villa Pétrusse markiert diesen Wandel auf ihre eigene Weise: ein historisches Gebäude, neu belebt durch privates Kapital – und mit Signalwirkung für den Finanzplatz.
Hohe Ambitionen
Die Stadtvilla aus dem 19. Jahrhundert war über zehn Jahre ungenutzt, bevor sie in den Besitz der Compagnie Financière La Luxembourgeoise überging – einer privaten Investment- und Beteiligungsgesellschaft, zu der auch eine Versicherung gehört. In den vergangenen fünf Jahren wurde die Liegenschaft aufwendig renoviert.
Ein majestätischer Anblick: die Villa Pétrusse in Luxemburg. (Bild: Gaelle Le Boulicault)
Die neuen Eigentümer investierten nicht nur beträchtliche Mittel – Schätzungen zufolge über 30 Millionen Euro –, sondern verfolgten von Beginn an ein klares Ziel: «Wir wollen einen Anziehungspunkt in der Stadt schaffen. Die Gäste sollen explizit wegen des Hotels nach Luxemburg kommen», sagte Pit Hentgen, Managing Director Compagnie Financière La Luxembourgeoise und Chairman der Versicherung LALUX, bei der Präsentation des Projekts vor fünf Jahren.
Entstanden ist ein Luxushotel mit 22 Zimmern, darunter drei Suiten, einem Spa- und Fitnessbereich sowie einem Gourmet-Restaurant. Besonderes Augenmerk galt der detailgetreuen Restaurierung historischer Elemente – von den Deckenmalereien bis zu originalen Buntglasfenstern.
Standortqualität trifft Finanzdynamik
Dass ein solches Haus in unmittelbarer Nähe zum institutionellen Zentrum Luxemburgs entsteht, ist kein Zufall: Der Finanzplatz sucht zunehmend nach hochwertigen, physischen Ankerpunkten für Mandantenpflege, Family-Office-Treffen oder diskrete Executive-Gespräche. Die Villa Pétrusse erfüllt diese Rolle – stilvoll und repräsentativ.
Innenarchitekt Tristan Auer ist für die Räume verantwortlich. Er war schon beim Mandarin Oriental Savoy in Zürich mit von der Partie. (Bild: Amaury Laparra)
Gleichzeitig passt das Projekt in die Wachstumsstrategie Luxemburgs, das gezielt auch Schweizer Asset Manager und strukturierte Fondsplattformen anspricht. Viele Anbieter nutzen bereits Luxemburger Strukturen, um regulatorisch abgesichert in der EU tätig zu sein. Die Villa ergänzt diese Infrastruktur mit einem Ort für Austausch, Repräsentanz und Kundennähe.
Die Compagnie Financière La Luxembourgeoise hat für den Umbau bereits viel Anerkennung erhalten. Fachleute aus der Hotellerie zählen die Villa Pétrusse zu den 20 spektakulärsten Luxus-Hotel-Eröffnungen dieses Jahres.