Julius Bär fliesst mehr Neugeld zu, aber Gewinn ist schwächer

Der Zürcher Vermögensverwalter erzielt im ersten Halbjahr 2025 Fortschritte. Allerdings schmälern der Abschreiber sowie der Verkauf der Brasilien-Einheit den Gewinn. 

Im ersten Halbjahr 2025 erzielte Julius Bär Netto-Neugeldzuflüsse von 7,9 Milliarden Franken –, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Dies geht aus den am Dienstag veröffentlichten Halbjahreszahlen hervor. 

Die Zuflüsse stammten vorwiegend von Kundschaft mit Domizil in Schlüsselmärkten der Gruppe in Asien (insbesondere Hongkong, Singapur und Indien), in Westeuropa (insbesondere Grossbritannien und Irland sowie Deutschland) und im Nahen Osten (hauptsächlich den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain).

Robustes Kommissionsgeschäft

Die verwalteten Vermögen (AuM) lagen per Ende Juni bei 483 Milliarden Franken (durchschnittlich +7 Prozent/Monat) und lagen damit 15 Milliarden Franken (-3 Prozent) tiefer als zu Jahresbeginn. Der zugrunde liegende Konzerngewinn stieg um 11 Prozent auf 511 Millionen Franken, gestützt durch ein straffes Kostenmanagement (Cost/Income Ratio: 68.2 Prozent). Der IFRS-Gewinn sank jedoch um 35 Prozent auf 295 Millionen Franken, insbesondere wegen Wertberichtigungen auf Kredite (130 Millionen Franken) und dem Netto-Effekt von 99 Millionen Franken in Zusammenhang mit dem Verkauf von Julius Baer Brazil, dem Inlandgeschäft in Brasilien, im März dieses Jahres.

Trotz der Veräusserung der brasilianischen Tochter zeigte sich das Kommissionsgeschäft robust (+5 Prozent), während das Zinsgeschäft unter Währungseffekten und rückläufigen Zinsen litt. Der Erfolg aus Finanzinstrumenten (FVTPL) legte hingegen um 27 Prozent auf 807 Millionen Franken. zu, getragen von Treasury Swaps. Die Bilanz bleibt hoch liquide (LCR: 303 Prozent), das CET1-Ratio beträgt solide 15,6 Prozent, die Tier 1 Leverage Ratio liegt bei 4,9 Prozent.

Auf Kurs beim Sparprogramm

Mit Fortschritten bei der Kostensenkung (Bruttosparziel von 130 Millionen Franken bis Ende 2025 auf Kurs) und einer gestärkten Risikokultur ist die Gruppe strategisch weiter gut auf Kurs. 

«Es ist ermutigend, die positive Dynamik zu sehen, die sich in einem gegenüber dem Vorjahr mehr als doppelt so hohen Nettoneugeld und einem zweistelligen Anstieg des zugrunde liegenden Konzerngewinns niederschlägt – bei anhaltender Fokussierung auf Kunden und Risikomanagement. Gleichzeitig setzen wir organisatorische und operative Veränderungen um und liegen mit unserem Kostensenkungsprogramm vor Plan. Ich bin zuversichtlich, dass wir über alle Voraussetzungen verfügen, um unser volles Potenzial auszuschöpfen und unsere Mittelfristziele zu erreichen», sagt CEO Stefan Bollinger