Retailbanken sehen sich zunehmend gezwungen, gewisse Tätigkeiten auszulagern. In diese Bresche springt die Zürcher Kantonalbank, wie Christophe Racine im Gespräch mit finews.ch erklärt. 

Bis vor wenigen Jahren verstanden sich Schweizer Retailbanken als Rund-um-Versorger für ihre Kunden. Neben dem Zinsengeschäft als Kerntätigkeit, boten sie auch Vermögensverwaltung, Wertschriftenhandel und den Zahlungsverkehr mit eigenen Ressourcen an – ein Outsourcing stand nicht zur Debatte.

Mittlerweile hat der Wind gedreht. «Der Leidensdruck bei den Banken hat zugenommen», stellt Christophe Racine, seit Mitte 2015 Leiter des Bereichs Finanzdienstleister Schweiz bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), im Gespräch mit finews.ch fest. Er spielt dabei auf die zunehmende Komplexität beispielsweise im Anlagegeschäft an, das sich mit drei oder vier Mitarbeitenden kaum mehr bewerkstelligen lässt.

Neben steigenden Regulationskosten, kommt ein weiterer Grund hinzu, der die Retailbanken zur Prüfung von Outsourcing bringt – nämlich der fortschreitende Zerfall der Zinsmarge, der sich nur begrenzt durch höhere Kreditvolumen kompensieren lässt.

Mehrere Ertragsgefässe töpfern

Um die Abhängigkeit vom Zinsengeschäft zu mindern – bei den meisten Regionalbanken liegt der Ertragsanteil dieses Geschäfts bei 75 und mehr Prozent – müssen die Banken zusätzliche Ertragsgefässe töpfern. Das Problem: Im erwähnten Umfeld ist es schwierig, die Dienstleistung aus eigener Kraft kosteneffizient zu produzieren.

Hier klinkt sich die «Töpfermeisterin ZKB» mit einem Angebot ein. So öffnet sie zum Beispiel den Drittbanken die Anlageempfehlungen ihres Chief Investment Officers Christoph Schenk und stellt auf Wunsch eine Palette von Anlage- und Vorsorgelösungen mit oder ohne Label der ZKB her.

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