Die Raiffeisen bündelt die Kräfte mit der Tochter Notenstein La Roche weiter, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Die Gruppe hat nun ein einziges CIO-Office. Der Chef hat sich vom Analysten hochgearbeitet.

Seit Anfang Februar hat die Raiffeisen Gruppe ein einziges Investment Office. Das heisst Notenstein La Roche prägt neu die Finanzmarktmeinung und Anlageentscheide der Raiffeisen Gruppe und verantwortet die Umsetzung in den Anlagelösungen der Gruppe. 

Matthias Geissbühler ist demnach der neue CIO der Raiffeisen-Gruppe, wie Raiffeisen am Donnerstag Recherchen von finews.ch bestätigte. Geleitet wird das Investment Office der Raiffeisen Gruppe, das neu bei Notenstein La Roche angesiedelt ist, indes von Mathis Büttiker.

Geissbühler hat seinen Aufstieg innerhalb der Genossenschaftsbank nun mit dem Titel Chief Investment Officer gekrönt. Der 43-Jährige stiess im Jahr 2010 zur Basler Privatbank La Roche, nachdem er bei ATAG Asset Management, der Bank Armand von Ernst & Co. sowie der Bank CIAL Schweiz seine Sporen als Finanzanalyst und Fondsmanager abverdient hatte.

Anlagekompetenz gebündelt

Nach dem Kauf von La Roche durch die Raiffeisen-Tochter Notenstein und der erfolgten Integration übernahm Geissbühler im Jahr 2016 den Posten des Chief Investment Officers der Privatbank.

Nun hat Raiffeisen entschieden, alle Anlagekompetenz der Gruppe zu bündeln. Dazu hat sie per Anfang Februar ein Investment Office gebildet. Dieses leitet Büttiker, der damit Chef eines Teams von rund 50 Analysten und Anlagespezialisten geworden ist. Sämtliche Anlageentscheide innerhalb der Raiffeisen Gruppe werden nun im Investment Office getroffen.

Ein Schritt zu Integration?

Mit der Bildung eines Gruppen Investment Office rücken Raiffeisen und Notenstein La Roche enger zusammen. Bereits unter dem vergangenen Herbst abgetretenen CEO Adrian Künzi hatte Notenstein La Roche das Portfoliomanagement zentralisiert, was die Position der Anlagespezialisten im Hause stärkte. Unter den Kundenberatern war die Massnahme aber nicht nur begrüsst worden; es gab in der Folge eine Reihe von Abgängen bei Notenstein La Roche. 

Enger ans Mutterhaus war die um Wachstum und Profitabilität ringende Privatbank zudem gerückt, indem sie zu Jahresbeginn sämtliche Vermögensverwaltungsmandate von Raiffeisen übernahm.

Es gilt die «house view»

Mit der Bildung eines Gruppen Investment Office setzt Raiffeisen nun um, was die Schweizer Grossbanken wie UBS, Credit Suisse und auch die Zürcher Kantonalbank bereits seit längerem pflegen. Anlageentscheide erfolgen nun gemäss einer sogenannten «house view».

Das heisst, dass Ökonomen und Analysten in einem Investmentkomitee Wirtschaft und Anlagemärkte analysieren und einheitliche Empfehlungen an die Berater und Produktespezialisten weitergeben, welche diese in den Kundenportfolios und Anlagelösungen umsetzen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.21%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.69%
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