Im Gefängnis schaut der verurteilte Ex-UBS-Händler Tom Hayes die TV-Serie Bachelor. Gleichzeig hofft er immer noch auf seine Rehabilitierung – und greift dazu die UBS offen an.

Seit rund drei Jahren sitzt Tom Hayes nun hinter Gittern. Acht weitere muss der 38-Jährige noch absitzen. Der ehemalige UBS-Händler wurde 2015 verurteilt, weil er den Libor-Satz zusammen mit anderen Händlern manipuliert hatte. Dem Urteil zufolge spielte er bei den Transaktionen eine zentrale Rolle.

Verschiedentlich hatte der am Asperger-Syndrom leidende Hayes versucht, zusammen mit seiner Anwältin gegen das Urteil zu rekurrieren – bislang ohne Erfolg. Immer wieder schreibt er aus dem Gefängnis Briefe, in denen er seine Sicht der Dinge, die Fakten, wie er es nennt, auflistet.

Von der UBS hereingelegt?

Demnach bereut er, zu naiv gehandelt und Menschen vertraut zu haben, von denen er glaubte, sie seien Freunde, wie das britische Branchenportal «Financial News» aus den Briefen zitierte. Er ist auch zutiefst davon überzeugt, dass er von der UBS hereingelegt wurde.

Unter der Korrespondenz findet sich ein Protokoll, die Hayes' Tagesablauf im Knast beschreibt.

Jeweils um sechs Uhr morgens ist Tagwache. Zusammen mit einer Tasse Tee, hört er sich die Nachrichten an. Danach muss Hayes, der 17 Stunden pro Tag in seiner Zelle eingesperrt bleibt, den Zellengang reinigen. Eine Arbeit, die er zweimal täglich verrichten muss.

Hofgang für 30 Minuten

Zwischendurch spielt Hayes, die Mitinsassen nenne ihn «Tom the Banker», Snooker oder eine Partie Scrabble. Oder er schaut sich zusammen mit einem Freund TV-Serien wie «Bachelor» und alte Episoden von «The Simpsons» an. Exakt um 16:45 Uhr darf er für eine halbe Stunde an die frische Luft und dreht Runden im Gefängnishof.

Abendessen gibt um 17:15 Uhr. Zweieinhalb Stunden später wird Hayes wieder in seine Zelle gesperrt und telefoniert mit seiner Frau und seinem Sohn. Um 22 Uhr gehen dann die Lichter aus.

Einen Burger und ein Bad

Der verheiratete Ex-Händler und Vater kämpft weiterhin für seine Freiheit und hofft, dass sein Fall neu aufgerollt wird. Jüngst kamen bislang unveröffentlichte Materialien zum Vorschein, die Hayes in einem neuen Licht erscheinen lassen, wie auch finews.ch berichtete.

In diesem Kontext wartet er immer noch auf den Bescheid der britischen Strafprüfungskommission (Criminal Cases Review Commission). Sollte er vorzeitig freikommen, könnte sich Hayes durchaus vorstellen, wieder im Finanzbereich Fuss zu fassen, schrieb er. Doch zuallererst statte er einem McDonald’s-Restaurant einen Besuch ab und nehme ein Bad.

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