Mit der Zusammenführung ihrer beiden Wealth-Management-Einheiten will die UBS Kosten sparen und ihre Erträge steigern. Doch das Vorhaben scheint schwieriger zu sein als bisher angenommen. 

Die neue Superdivision ‹Global Wealth Management› bereitet der UBS mehr Probleme als gedacht. Dies geht offensichtlich aus internen Kreisen hervor, wie die «NZZ» mit Verweis auf eine entsprechende Orientierung am Freitag zu wissen glaubt.

Anfang Jahr hatte die UBS angekündigt, ihre beiden Vermögensverwaltungseinheiten Wealth Management und Wealth Management Americas unter einem Dach namens Global Wealth Management (GWM) zusammenzuführen. Geleitet wird die Supereinheit von Martin Blessing und Tom Naratil.

Beträchtlicher Kostenblock bleibt

Davon verspricht sich die UBS zum einen Effizienzvorteile, indem Middle- und Back-Office-Funktionen enger aufeinander abgestimmt und integriert werden. Ziel ist, das Kosten-Ertrags-Verhältnis auf 65 bis 70 Prozent zu drücken. Zum anderen soll die Supereinheit Mehrerträge generieren und einen jährlichen Gewinnbeitrag zwischen 10 bis 15 Prozent abliefern.

Das grösste Kostensenkungs-Potenzial liegt dabei in der IT. Um dieses zu erreichen, will die UBS möglichst wenig IT-Plattformen führen. Doch dabei lässt sich ein beträchtlicher Kostenblock nicht abtragen. Denn wie dem Bericht zu entnehmen ist, verzichtet die Bank darauf, das gesamte Vermögenverwaltungsgeschäft auf eine einzige IT-Plattform zu vereinen.

Dies deshalb, weil sich das Geschäftsmodell in den USA, das primär ein Broker-Modell ist, zu stark von demjenigen anderer Weltregionen unterscheidet.

Erst 2025 am Ziel

Mehr Widerstände als erwartet zeigen sich offenbar auch bei der IT-Migration in Asien und Europa. So wurden zwar 85 Prozent von gut 1'000 Milliarden Franken an Kundenvermögen in Asien, Europa und der Schweiz auf eine Plattform gebündelt.

Doch bei den restlichen 15 Prozent des Wealth Management (ohne Americas) stockt es. Offenbar hat die UBS die Komplexität unterschätzt, das Geschäft von neuen Plattformen europäischer Länder zu migrieren. Ziel sei es, so die «NZZ», bis 2025 die Zahl der IT-Plattformen im globalen Vermögensverwaltungsgeschäft auf zwei bis vier zu reduzieren.

Wichtige Personalentscheide

Mit der Grossfusion im UBS Wealth Management kam es in diesem Jahr auch zu einigen personellen Veränderungen. So musste Paul Raphael, die ehemalige Nummer zwei im Wealth Management der UBS, Christine Novakovic Platz machen, wie finews.ch exklusiv berichtete. Inzwischen hat er innerhalb der Bank einen neuen Job gefunden, wie finews.ch exklusiv berichtete.

Noch unklar ist das berufliche Schicksal von Dirk Klee, dem vormaligen operativen Leiter im UBS Wealth Management.

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