Ein in die Manipulationen der Libor-Sätze verwickelter ehemaliger UBS-Banker lässt nicht locker. Nachdem er seine früheren Chefs beschuldigte, will er die Grossbank nun anders bluten lassen.

Arif Hussein hat sich nach seinem Berufsverbot wieder aufgerappelt: Der ehemalige UBS-Händler betreibt jetzt ein Burger-Restaurant in London. Wen er jedoch am liebsten grillen möchte, ist die UBS. Nach wie vor ist der Ex-Banker überzeugt, im Skandal um die Manipulation der wichtigen Libor-Zinssätze ein Bauernopfer seiner ehemaligen Arbeitgeberin zu sein, wie auch finews.ch berichtete.

Mit dieser Argumentation drang er bei der britischen Finanzaufsicht (FCA) nicht durch. Sie bezichtigte Hussein, 21 Mal versucht zu haben, via Online-Chat den Libor-Satz zu manipulieren – und verbannte ihn deswegen im Jahr 2016 aus dem Banking.

Prozesskosten begleichen

Letzten Juni bestätigte ein Londoner Gericht nun das Verdikt der Behörde, gegen das Hussein in Berufung gegangen war. Der Richter kritisierte allerdings das harte Vorgehen gegen den Ex-Banker, der doch eine eher untergeordnete Rolle im Skandal gespielt habe.

Diese Kritik hat Hussein und seine Anwälte Hoffnung offensichtlich neue Hoffnung schöpfen lassen. Wie die britische Zeitung «Telegraph» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, fordern sie nun von der UBS 500'000 Pfund (knapp 653’000 Franken) zurück. Dies, um die Prozesskosten zu begleichen.

Hussein ist nicht der einzige Ex-UBS-Banker, der im Libor-Skandal nicht klein beigeben will. So ist das Urteil gegen Thomas Hayes, der als Drahtzieher der Manipulationen ins Gefängnis wanderte, bei der britischen Strafprüfungskommission (Criminal Cases Review Commission) hängig. Hayes kämpft weiterhin für seine Freiheit und hofft, dass sein Fall neu aufgerollt wird.

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