Der Austritt Grossbritanniens aus der EU wird nächsten Frühling erwartet – die UBS handelt schon jetzt. In London setzt sich der Trek nach Frankfurt in Bewegung.

UBS-Chef Sergio Ermotti ist in Sachen Brexit ein Pessimist. Schon Anfang Herbst hatte er erklärt, dass er nächsten März mit einem «harten», ungeregelten Brexit rechne. Von diesem Extremszenario ausgehend, habe das Management der Schweizer Grossbank entschieden, Frankfurt als Hub fürs EU-Geschäft aufzubauen, erklärte der CEO damals.

Jetzt folgen den Worten auch Taten: Wie das Branchenportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) aus einem Schreiben an die UBS-Angestellten in der Themsestadt berichtet, fusioniert die Grossbank ihre Londoner Niederlassung mit der firmeneigenen «Europabank» in Frankfurt, der UBS Europe. Die Transaktion soll bis im ersten Quartal 2019 abgeschlossen sein.

Banker auf dem Sprung?

In einem ersten Schritt «verschieben» sich dazu 64 Investmentbanker und Backoffice-Angestellte aufs europäische Festland. Wie das Portal wissen will, könnte die erste Welle des Treks nach Europa an die 150 UBS-Leute umfassen.

Offenbar fänden davon viele in Frankfurt eine neue Heimat. Die dortige UBS SE plane, 59 neue Stellen zu schaffen, berichtete das Portal weiter. Die Neuankömmlinge erhalten dem weiteren Vernehmen nach Verträge nach deutschen Bedingungen.

Sanfter Druck

Die Finanzmetropole am Main, die etwas ungelenk mit dem Maskottchen «Frank Furt» um Zuzüger aus London wirbt, ist aber nicht unbedingt erste Wahl für Investmentbanker von Welt. Offenbar setzt die UBS bei ihren Angestellten auch sanften Druck auf.

Wer sich weigert, London zu verlassen, bekommt laut dem Bericht eine andere Rolle innerhalb der Bank zugewiesen. UBS-Banker, die dieses Angebot auch ablehnen, müssen damit rechnen, entlassen zu werden.

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