UBS-CEO Sergio Ermotti glaubt, dass Grossbritannien die EU ohne Einigung verlässt. Deshalb bündelt die Schweizer Grossbank ihre Kräfte nun definitiv in Frankfurt.

Im März dürfte es in London drunter und drüber gehen. Dann nämlich läuft die Frist für die Brexit-Verhandlungen ab, also den Austritt Grossbitanniens aus der EU. Bis dahin muss eine Vereinbarung stehen, wie die beiden Parteien künftig miteinander kutschieren wollen.

Das Finanzsystem gehe bereits davon aus, dass es keine Einigung zwischen Grossbritannien und der EU geben werde, sagte UBS-CEO Sergio Ermotti gegenüber dem Sender «Bloomberg TV». Er rechnet somit mit einem worst case, also mit einem «harten», ungeregelten Brexit.

An mehreren Orten präsent

Von diesem Extremszenario ausgehend, habe das Management der Schweizer Grossbank vor einigen Wochen entschieden, Frankfurt als Hub für das EU-Geschäft nach dem Brexit aufzubauen, erklärte Ermotti weiter.

Auch wenn die Fäden im Europa-Banking künftig verstärkt in der Mainstadt, wo die neue Europabank UBS Europe SE ihren Sitz hat, zusammenlaufen, werde die UBS aber an mehrere Standorten auf dem Alten Kontinent Niederlassungen unterhalten. Namentlich sind das Madrid, Paris und Mailand.

Über 100 Millionen Franken

«Was auch immer ab jetzt geschehe, es werde die Exit-Übung nicht weniger kostspielig machen, erklärte der Grossbanker. Wie bereits bekannt, rechnet die UBS mit Kosten im Zusammenhang mit dem Brexit von über 100 Millionen Franken.

Wieviele Banker die UBS letztlich von London, wo sie derzeit rund 5'000 Personen beschäftigt, nach Frankfurt schicken wird, bleibt indes nach wie vor unklar. Zunächst war von gegen 1'500 Bankern die Rede, später dann nur noch von 250.

Neben der UBS plant auch die Rivalin Goldman Sachs mit Blick auf den bevorstehenden Austritt Grossbritanniens die Kräfte in Frankfurt zu bündeln, wie auch finews.ch berichtete.

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