Um ihre Position als eine der wichtigsten Banken im globalen Währungshandel zu behaupten, muss die UBS fortwährend aufrüsten. Die Konkurrenz hat dabei einen entscheidenden Vorteil.

Dem Totalumbau der UBS unter CEO Sergio Ermotti fiel ein grosser Teil des Handelsgeschäfts im Bereich FX, Rates und Credit (FRC) zum Opfer. Ein Bereich, in welchem die Grossbank ihre weltweite Position allerdings ausgebaut hat, ist der Währungshandel, kurz FX.

Trotzdem kann sich die UBS hier nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Der Grund dafür ist das hinter der Schweizer Grossbank drittgrösste Unternehmen in diesem Bereich, XTX Markets. Dieses ist nämlich keine Bank.

Harte Konkurrenz von Fintechs

george athanasopoulos 0411«Es hat etwas von einem Wettrüsten. FX ist von externen Marktteilnehmern wahrscheinlich am stärksten bedroht», sagte George Athanasopoulos (kleines Bild links), der den Bereich FRC bei der UBS leitet, in einem Interview mit «The Asset».

«Man kann nur im Rennen bleiben, wenn man, wie wir, die Fähigkeiten im Team hat, um mit den Nicht-Banken und Fintechs zu konkurrieren, die in den Markt drängen.»

Die UBS hält in diesem Geschäft den zweitgrössten Marktanteil, hinter der US-Grossbank J. P. Morgan. Beide Institute konnten sich im jüngsten Ranking des Magazins «Euromoney» gegenüber der Banken-Konkurrenz steigern.

Euromoney Forex Ranking

Quelle: «Euromoney»

Der entscheidende Vorteil

Firmen wie XTX oder der Hedgefonds-Riese Citadel haben allerdings einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Banken, welchen sie immer mehr Konkurrenz machen: Sie sind nicht durch alte IT-Systeme belastet, sondern konnten sich von Anfang an auf den modernen, elektronischen Handel ausrichten.

Damit können sie die Kosten tief halten. Ausserdem sind diese Firmen weniger stark durch die Regulierung eingeschränkt, wie die systemrelevanten Grossbanken, mit denen sie es aufgenommen haben. 

Bremseffekt bei Banken

«Banken schleppen im Gegensatz dazu bedeutende Infrastruktur-Altlasten mit, in einem Geschäft, das kleiner, wendiger und moderner wird», sagte Athanasopoulos weiter. «Die Modernisierungskosten haben dabei möglicherweise einen Bremseffekt und Banken müssen sich damit arrangieren. Die neuen Firmen im Markt müssen das nicht.»

In Sachen Technologie könne seine Bank aber mithalten, sagt der FRC-Chef. Die UBS habe selbst ihre Preis-Mechanismen in den vergangenen zwei Jahren komplett neu programmiert. Um noch genauer den Kurs der Währungen stellen zu können, konzentriert sich die UBS zudem auf selbstlernende Algorithmen.

 

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