Der oberste Amateurboxer der Welt soll einer kriminellen Vereinigung nahestehen. Dieses Reputationsrisiko wollte eine Westschweizer Bank nicht tragen.

Die Association Internationale de Boxe Amateure in Lausanne, kurz AIBA, wird von Gafur Rachimow geführt. Das Problem: Laut dem US-Finanzministerium ist dieser Mitglied einer kriminellen Organisation.

Er soll internationale Drogensyndikate geführt haben, die mit Heroin handelten, werfen ihm die amerikanischen Ermittler vor. Vermögen in den USA wurden eingefroren, US-Staatsbürgern ist es verboten, mit den aufgeführten Mitgliedern des organisierten Verbrechens Geschäfte zu tätigen.

Zu heisses Eisen

Dieses Eisen war auch der Banque Cantonale Vaudoise (BCV) zu heiss. Bereits im März kündigte die Kantonalbank dem von Rachimow präsidierten Verband das Konto und das Schliessfach, wie die Sportpublikation «inside the games» schrieb.

Rahimov wehrt sich gegen die Vorwürfe der USA, wie es dort weiter hiess, und hat verlangt, dass sein Name von der entsprechenden Liste gestrichen wird. Er wurde den Kontroversen zum Trotz diesen Monat zum Präsidenten der AIBA gewählt. Davor hatte er den Posten seit Januar interimistisch innegehabt.

Reputationsrisiko für die Bank

Die Banker aus der Waadt sind jedoch draussen. Der Kündigungsentscheid fiel, weil die US-Vorwürfe «ein Reputationsrisiko für die Bank» darstellen, zitiert «inside the games» aus einem Brief der Bank. Die BCV gab den Boxern 30 Tage, um eine Destination für das Geld anzugeben und bat darum, die Schlüssel für das Bankfach zurückzubringen.

Sanktionen der USA wurden vor dem Boxverband bereits dem Weltschachverband zum Verhängnis: Die UBS schloss dessen Konto, weil deren Präsident auf einer Sanktionsliste der Amerikaner auftauchte, wie auch finews.ch berichtete.

Kirsan Iljumschinow wurde zwar letzten Monat durch Arkadi Dworkowitsch abgelöst. Das Problem: Auch diesen ehemaligen Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin haben die US-Behörden im Visier.

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