Dem Frauenstreik vom 14. Juni können die Grossbanken gelassen entgegenblicken. Dies nicht nur, weil sie mit den Forderungen ihres Personals einverstanden sind.

In knapp einem Monat findet der nationale Frauenstreik statt. Wie finews.ch weiss, haben Angestellte aus verschiedenen grösseren und kleineren Schweizer Banken beschlossen, an diesem 14. Juni die Arbeit niederzulegen. 

Koordiniert wird der Tag in der Bankenbranche vom Schweizerischen Bankpersonalverband (SBPV). Der hat, entgegen den restlichen Arbeitnehmerverbänden und Gewerkschaften, die tatsächlich zum Streik aufrufen, einen alternativen Ansatz. 

Ein starkes Zeichen

Denise Chervet (Bild unten), Geschäftsführerin des SBPV, erklärt: «Wir rufen nicht zum Streik auf, sondern zur Teilnahme am Aktionstag.» Die meisten Frauen, die an den Veranstaltungen vom 14. Juni teilnehmen, nähmen frei und würden den ganzen Tag oder einzelne Stunden kompensieren.

Dafür hat der Verein eigens Foulards (Bild unten) bestellt, durch deren Tragen man sich solidarisch zeigen kann. Und die sich, wohl auch um sich gegenüber einem Streik abzugrenzen, farblich von der offiziellen Couleur des Streiks – reines Violet – abheben.

frauenstreik Denise Chervet

Ziel des Tages sei es, der Politik und Wirtschaft zu zeigen, dass es endlich Zeit sei, mit einer echten Gleichstellung vorwärts zu machen. Chervet: «Im Unterschied zu einem Streik will man nicht Druck durch wirtschaftliche Beeinträchtigungen erzeugen, sondern ein starkes und positives Zeichen im ganzen Land setzen. Und doch wollen wir den Banken signalisieren, dass sie unsere Forderungen ernst nehmen und endlich vorwärts machen sollen.»

Banken an Bord

Mit diesen Forderungen rennt der Verband zumindest bei der Credit Suisse offene Türen ein. Laut einem Sprecher der Bank ist Diversity ein wichtiger Erfolgsfaktor und Chancengleichheit hat bei der Grossbank sehr hohe Priorität: «Entsprechend unterstützt Credit Suisse die Anliegen des Frauenstreiks. Sowohl Frauen als auch Männer dürfen am Frauenstreik teilnehmen.»

Voraussetzung sei, dass keine dringenden beruflichen Tätigkeiten vernachlässigt werden. Und: «Die dabei entstehende Abwesenheit muss im Rahmen der geltenden Jahresarbeitszeit kompensiert werden», heisst es.

Bei der Grossbank UBS wird die Angelegenheit laut einer Sprecherin ganz ähnlich gehandhabt: «Möchte eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter am schweizweiten Frauenstreik teilnehmen, kann sie oder er dies tun, muss jedoch einen Ferientag beziehen oder Mehrarbeitszeit kompensieren.» Dies geschehe in Absprache mit der oder dem Vorgesetzten.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.58%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel