Tatsächlich ist es ein Versicherer, der die Vision von der nahtlosen Wertschöpfungs-Kette rund ums Eigenheim am dezidiertesten vorantreibt. Die Rede ist von der St. Galler Helvetia und deren Zürcher Tochterfirma, dem Hypothekenvermittler Moneypark. «Wir begleiten den Kunden den ganzen Weg entlang – und profitieren selber an jedem Punkt der Reise», betonte die Firma im Rahmen einer Präsentation.

Dazu hat Moneypark, die zur Nummer eins beim Neugeschäft mit Hypotheken in der Schweiz aufsteigen will, zahlreiche Dienstleistungen rund ums Eigenheim positioniert.

Für die Suche und bei der Machbarkeitsanalyse sind etwa die Portale Homegate.ch und Pricehubble angebunden. Bei der Finanzierung sucht Moneypark selber die geeignete Hypothek, beim Unterhalt soll das Proptech Immoledo zu nötigen Arbeiten beraten. Pricehubble folgt schliesslich auch der Wertentwicklung für einen möglichen Weiterverkauf. Am Anfang der Prozesskette steht dabei stets ein Beratungsgespräch. Digitalisiert wird bei den nachgelagerten Diensten.

Vergleichshypothek und Immo-Check

Eine solch durchgetaktete Prozesskette rund ums Ökosystem Eigenheim sucht man derzeit bei anderen Versicherern und Banken vergeblich; allerdings haben diverse Geldhäuser die Zeichen der Zeit ebenfalls bekannt, wie nachfolgende Beispiele zeigen.

Die Berner Regionalbank Valiant etwa arbeitet mit ihrer Vergleichshypothek an einer Finanzierungs-Plattform, die im Herbst in der Ostschweiz lanciert werden soll. In Zusammenarbeit mit dem Startup Agentselly besetzt die lila Bank zudem einen weiteres Glied der Wertschöpfungs-Kette, indem sie Kunden bei Immobilienverkäufen unterstützt.

Die UBS, die grösste Schweizer Bank, betreibt ihrerseits neben dem Kerngeschäft der Finanzierung und Vorsorge die Plattform Immo-Check, mit der sich Liegenschaften online bewerten lassen. Das Instrument lässt sich mit der Suchplattform Homegate.ch sowie einem Tragbarkeitsrechner verbinden. Weitere Dienste bietet die Grossbank im Renovationsbereich mit dem Ingenieurbüro Basler & Hofmann.

Marktführerin besetzt Thema Wohnen

Unter Banken wohl am meisten «Kettenglieder» hält man jedoch bei Raiffeisen in den Händen. Das erklärte Ziel der Marktführerin im Schweizer Hypogeschäft ist es dabei, zum «full service»-Anbieter beim Thema Wohnen zu werden.

Über die Tochter Raiffeisen Immo werden Anliegen rund um den Immobilienverkauf erfüllt; ein Fokus liegt zudem auf energetischen Sanierungen, während das Portal Raiffeisen Casa als Ratgeber von der Immobiliensuche bis zum -kauf agiert. Hinzu kommen Rechtsberatung (in Kooperation mit Guider.ch) und regelmässige Studien zum Liegenschafts-Markt.

Das ist bereits ein gutes Stück entfernt vom alten Geschäftsgebaren, demzufolge nach dem Abschluss der Hypothek lediglich auf das pünktliche Eingehen der Zinszahlungen zu achten ist. Aus den Augen, aus dem Sinn: Das ist im Zeitalter der Digitalisierung keine Option mehr.

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