Hypotheken sind nur ein Teil des Geschäfts, das sich rund ums Eigenheim bietet. Das begreifen die Banken allmählich – sind aber mit der Erkenntnis nicht alleine.

Rund 1'000 Milliarden Franken: das ist der Gegenwert des Schweizer Hypothekargeschäfts. Doch diese Bastion des Retailbanking ist nur ein Bruchteil dessen, was mit hiesigen Eigenheimen tatsächlich umgesetzt wird.

Makler, Treuhänder, die Baubranche, das Gewerbe, und natürlich Finanzakteure aller Couleur bearbeiten diesen Markt. Und haben in den letzten Jahren bestens davon gelebt – jeder für sich.

Eine Kette, eine Hand

Doch das erscheint zunehmend altbacken. Mit der Digitalisierung greift nämlich die Auffassung um sich, dass sich die Wirtschaft aus Ökosystemen zusammensetzt. Das perfekte Beispiel dafür sind die Dienstleistungen rund ums Eigenheim. Suche, Finanzierung, Kauf, Werterhaltung, Schutz, Verkauf: all dies kann als einzige Wertschöpfungs-Kette verstanden werden, die sich – weitergedacht – aus einer Hand bedienen lässt.

Das dämmert inzwischen den Banken, die traditionell die Finanzierung besetzen und in den letzten Jahren zusehen mussten, wie die Hypothek immer mehr zum Allerwelts-Gut mutiert ist. Wie sich aber zeigt, sind sie nicht die einzigen, die über ihr Stammgeschäft hinausschauen. Den Versicherern, die traditionell für den Schutz von Heim und Herd sorgten, ist nämlich dasselbe Licht aufgegangen.

Jenseits des Silos

Somit ist ein regelrechter Häuserkampf absehbar, zumal Versicherer zu ernsthaften Konkurrenten bei der Finanzierung avanciert sind. Beide Zweige der Finanzindustrie schauen nun übers angestammte «Silo» (siehe Grafik unten) hinaus, um möglichst viele Stellen im Ökosystems zu besetzen. Der Ausgang dieses Ringens ist dabei bemerkenswert offen, wie kürzlich der oberste Banker der Schweiz zu finews.ch sagte.

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(Grafik: Moneypark)

«Wir können nicht ruhen», erklärte Herbert J. Scheidt, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung und der Zürcher Bank Vontobel. Heute gehe es um Ökosysteme, verändertes Kundenverhalten und neu zusammengesetzte Wertschöpfungsketten. Und: «Waren die Banken im Vergleich zu anderen Branchen immer die schnellsten? Ich glaube nicht», so Scheidt.

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