Im Rennen um den höchsten Firmenwert sind die Banken stets vorne mit dabei. Nun wurde die grösste Bank der USA von einem Bezahldienstleister übertrumpft, der vor rund einer Dekade selber noch in Bankenbesitz war.

Seit kurzem ist die amerikanische Kreditkartenanbieterin und Bezahldienstleisterin Visa mehr wert als die grösste Bank der USA, J.P. Morgan. 

Die Marktkapitalisierung von Visa beläuft sich seit etwa einer Woche auf rund 380 Milliarden Dollar, womit das Unternehmen die aufgerundeten 340 Milliarden Dollar von J.P. Morgan deutlich übertrifft. 

Grösster strategischer Fehler

Besonders schmerzhaft für die Bank dürfte sein, dass sich Visa vor dem Börsengang im Jahr 2008 im Besitz der amerikanischen Banken befunden hatte, dann aber abgestossen wurde. Ein ehemaliger American-Express-Kader bezeichnete diesen Entscheid bereits 2017 gegenüber der internationalen Nachrichtenagentur «Bloomberg» als «grössten strategischen Fehler der letzten 20 Jahre».

Und das nicht ohne Grund, stieg doch der Wert der Visa-Aktie seit dem Börsengang um rund 1'500 Prozent. Demgegenüber sehen die 15 Prozent, die die etwa zwei Dutzend Banken des amerikanischen KBW-Bankenindex im gleichen Zeitraum zugelegt haben, mager aus.

Nerv getroffen

Ein Bloomberg-Analyst erklärt den Erfolg von Visa mit der optimalen Ausgangslage des Unternehmens: Das Netzwerk habe die Infrastruktur für den elektronischen Zahlungsverkehr schon angeboten, als der digitale Handel zu entstehen begann. Ausserdem biete seine Vermittlerrolle bei Transaktionen hohe Gewinnmargen bei niedrigen Kosten und Risiken. Und durch die fortschreitende Digitalisierung des Handels bestehe der Erfolg von Visa auch weiter fort.

Nun ist der Visa-Konzern bereits das zweitwertvollste Finanzunternehmen der Welt. Übertroffen wird die Firma nur noch vom rund 480 Milliarden schweren Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway, der über 80 Firmen angehören, und die von Finanzmagnaten Warren Buffet präsidiert wird.

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