Er war einst operativer Chef der Falcon Private Bank und CEO der Bankensoftware-Schmiede Avaloq in der Schweiz. Nun stösst der Ex-Banker zu einem Regtech mit besten Verbindungen ins Zuger Crypto Valley.

Das Zuger Regtech KYC Spider hat Tobias Unger in den Verwaltungsrat aufgenommen, wie das Startup am Montag mitteilte. Der 43-jährige Schweizer hat sich der Mitteilung zufolge zudem als Investor am Unternehmen beteiligt.

Unger hat eine zuletzt wechselvolle Karriere hinter sich, mit insgesamt 15 Jahren im Banking. So war er bei der Zürcher Privatbank Falcon zum operationellen Chef (COO) aufgestiegen. Er verliess das Institut aber im Juli 2016 kurz nach Bekanntwerden der Verwicklungen von Falcon in den Geldwäscherei-Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB. Inzwischen geht Falcon in die Liquidation.

Avaloq-Ehemalige finden zusammen

2016 übernahm Unger dann die Leitung des Outsourcing-Geschäfts der Zürcher Banken-IT-Schmiede Avaloq, wo er ab 2018 zusätzlich noch die Märkte Schweiz und Liechtenstein verantwortete. Im Mai 2019 verliess er Avaloq jedoch.

Im Verwaltungsrat von KYC Spider stösst er nun auf einen anderen Ehemaligen des Banken-IT-Anbieters: Markus Gröninger, einstiger Chef der Avaloq-BPO-Tochter B-Source und vor Unger Schweiz-Chef beim IT-Unternehmen, bevor er Ende 2018 als dessen Chief Markets Officer ausschied.

Im Gremium sitzt zudem Peter Schäuble, Inhaber und CEO der IT-Firma Eurospider, deren Software KYC Spider einsetzt. Präsidiert wird die Jungfirma von Luka Müller-Studer, Partner der Anwaltskanzlei MME, die sich früh als Beraterin von Krypto- und Fintechfirmen hervorgetan hat.

Umsatz verdoppelt

Mit Kunden wie dem grössten Schweizer Krypto-Broker Bitcoin Suisse verfügt das von Chefin Miki Vayloyan geführte Regtech darüber hinaus über beste Beziehungen zum Zuger «Crypto Valley». Ebenfalls zur Klientel zählen die Fintechs Lykke, Yapeal und Neocredit, der grösste Schweizer Versicherer Zürich sowie die Treuhandfirma Kendris.

Nach eigenen Angaben vermochte KYC Spider den Umsatz im vergangenen Jahr um 70 Prozent steigern; zudem registriert das Startup im Zuge des von der Corona-Pandemie ausgelösten Digitalisierungsschubs mehr Anfragen.

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