Der Brexit ist vollzogen und die Credit Suisse hat entschieden: Einer ihrer Investmentbanking-Hubs wird Madrid. In London wird umgezogen.

Die Credit Suisse (CS) plant im Zuge des Brexits Verschiebungen von Investmentbankern von London nach Madrid. Die Schweizer Grossbank habe zur Vorbereitung entsprechende Banklizenzen bei der Banco de Espana sowie bei der Europäischen Zentralbank angefragt, schrieb am Montag die spanische Zeitung «Expansion» (Artikel bezahlpflichtig). Bislang hatte die CS dort nur eine Broker-Lizenz, nun soll es eine Vollbanklizenz werden.

Der CS-Chef für Spanien und Portugal, Wenceslado Bunge, sagte der Zeitung, der Entscheid stehe im Zusammenhang mit dem Austritt Grossbritanniens aus der EU.

Tauziehen zwischen Rohner und Thiam

Der Umzug nach Madrid war in der CS schon länger diskutiert worden, doch waren auch die Optionen Paris und Frankfurt länger geprüft worden. Dem Vernehmen nach gab es dabei ein längeres Tauziehen zwischen CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner und dem vormaligen CEO Tidjane Thiam.

Dieser hätte Paris als neuen Investmentbank-Hub für die CS vorgezogen, Rohner soll Madrid favorisiert haben. Die CS hat den Bericht bislang nicht kommentiert. Die Bank hatte früher aber immer versichert, sie wolle auch am Standort in London, wo sie rund 5'000 Investmentbanker beschäftigt, festhalten. Laut «Expansion» sind bereits 50 Banker von London nach Madrid umgezogen.

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