Die Basler Privatbank Baumann & Cie Banquiers hat grosse Anstrengungen unternommen, um das Fundament der Teilhaberschaft zu erweitern. Nun zieht sich ein Urgestein der Bank aus dem Kreis zurück.
Die jüngste Ausgabe des bekannten «Kundenbriefs» von Baumann & Cie Banquiers ist auch eine Abschiedsnote. Wie nämlich Matthias Preiswerk, der langjährige Teilhaber der kleinen Basler Privatbank schreibt, wird er ab dem neuen Jahr nicht mehr unbeschränkt haftender Teilhaber sein, sondern mit einer Kommanditeinlage mit dem Unternehmen verbunden bleiben.
Damit zieht sich Preiswerk, der letzthin auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, noch ein Stück weiter aus dem Institut zurück. Ende letzten Jahres hatte er nach 19 Jahren den Vorsitz der Geschäftsleitung an seinen langjährigen Kompagnon Daniel Rüedi übergeben.
Anteil zu Kommanditärin transferiert
«Teilhaber werden ist wie ein zweites Mal heiraten», sagte Preiswerk einst zu finews.ch. Eine Scheidung wird sein Rückzug aus der unbegrenzten Haftung allerdings nicht. Er bleibt dem Haus in verschieden Chargen erhalten, wie zu erfahren war. Seinen Anteil als Teilhaber der Bank bringt er 1:1 in die Gesellschaft AVAG ein, die als Kommanditärin der Bank mit dem Eigenkapital haftet.
Der Schritt ist im Einvernehmen mit den anderen Teilhabern der Bank erfolgt; Preiswerk hätte etwa bei Vorbezug seiner Pensionskassen-Einlagen auch mit seiner Vorsorge im Risiko gestanden. Dies, während er trotz unbeschränkter Haftung die operativen Zügel der Bank nicht mehr in der Hand hält.
Kreis erweitert
Allerdings schmilzt mit seinem Ausscheiden der Teilhaber-Kreis wieder, für dessen Erweiterung sich Baumann & Cie in den letzten Jahren stark ins Zeug legte.
Wie auch finews.ch berichtete, waren im Herbst 2019 Daniel Burkhardt und Mathias Brenneis als neue Teilhaber bei Baumann aufgerückt; seit 2017 hatten nur noch Preiswerk und Rüedi voll für die Bank gehaftet.
Angesichts der zunehmenden Risiken im Banking – grössere Privatbanken wie Pictet, Lombard Odier oder Mirabaud hatten sich deswegen vor Jahren in die Form eine Aktiengesellschaft geflüchtet – ist das Modell der «echten» Teilhaber-Privatbanken unter Druck. Derzeit sind schweizweit nur noch Bordier, Rahn + Bodmer, E. Gutzwiller, Reichmuth und eben Baumann & Cie so organisiert.
«Ein Energiebündel wie mich»
«Mir ist sehr bewusst geworden, welch grosses Vertrauen mir von den damaligen Teilhabern geschenkt wurde, als ich vor rund 18 Jahren zum Teilhaber ernannt wurde«, erklärte Preiswerk nun im «Kundenbrief». «Wie schwer musste es gewesen sein, ein Energiebündel wie mich im Team zu haben, das aber auch gar nichts ausliess, um die Bank vorwärts zu bringen.»
Heute freue er sich, wenn sein Ratschlag zwar noch gefragt, aber oft nicht mehr notwendig sei.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.48%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.19.27%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.68%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.35%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.21%
