Die Teilhaberschaft der Basler Privatbank wird auf ein breiteres Fundament gestellt. Dafür verabschiedet sich Matthias Preiswerk vom Vorsitz von Baumann & Cie.

Bei Baumann & Cie kommt es zur Stabübergabe, wie das Basler Institut am Donnerstag überraschend mitteilte. Demnach begrüsst das Institut, eine von nur noch fünf «echten» Schweizer Privatbanken mit unbeschränkt haftenden Teilhabern, zwei neue Teilhaber an Bord.

Es handelt sich dabei um den 44-jährigen Daniel Burkhardt und den nur 38-jährigen Mathias Brenneis.

Wie ein zweites Mal heiraten

Und das ist noch nicht alles: Matthias Preiswerk (Bild unten) wird sich nach 19 Jahren aus der operativen Geschäftsleitung der Bank zurückziehen und den Vorsitz an Daniel Rüedi übergeben. Preiswerk bleibt indes unbeschränkt haftender Teilhaber und wird als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und Präsident der Kommanditärin AVAG die Bank weiterhin begleiten, wie es weiter hiess. Der Generationswechsel wird auf der operativen Ebene im vierten Quartal umgesetzt.

Preiswerk 500

Damit steht die Teilhaberschaft wieder auf mehr Pfeilern als auch schon. Ende 2017 hatte Rolf Bühler die Privatbank als Teilhaber verlassen, seine Komplementäreinlagen übernahmen damals Preiswerk und Rüedi. Beim Institut folgte darauf eine Phase der Neuausrichtung, bei der es auch zu Personalwechseln kam. Dabei wurde weiterhin nach neuen Teilhabern gesucht.

Angesichts der zunehmenden Risiken im Banking – grössere Privatbanken wie Pictet, Lombard Odier oder Mirabaud hatten sich deswegen vor Jahren in die Form eine Aktiengesellschat geflüchtet – dürfte die Suche aber nicht einfach gewesen sein. Preiswerk sprach gegenüber finews.ch mal davon, dass Teilhaber werden wie «ein zweites Mal heiraten» sei.

Karrieren bei der Credit Suisse und der Sberbank

Nun ist aber Nachwuchs gefunden: Burkhardt betreute für die Credit Suisse (CS) zehn Jahre lang superreiche Kunden in der Nordwestschweiz, bevor er im August 2018 bei Baumann & Cie die Leitung der Beratung in Basel und Olten übernahm und Mitglied der Geschäftsleitung wurde.

Brenneis ist seit vergangenem Oktober als stellvertretender Chef des Rechtsdienstes beim Institut tätig, zuvor wirkte er in ähnlicher Funktion in der Schweizer Niederlassung der russischen Sberbank in Zürich.

Auch E. Gutzwiller verstärkte sich

Die 1920 gegründete Baumann & Cie sichert sich mit Blick auf ihr 100-Jahr-Jubiläum mit dem Generationenwechsel die mittelfristige Zukunft. Bekanntlich hatte die Basler Konkurrentin La Roche im Jahr 2015 Schutz in den Armen der Bank Notenstein gesucht.

Sinnigerweise sind die beiden früheren La-Roche-Teilhaber Philip Baumann und Urs Gloor vergangenen Juni als neue Kommanditäre zu E. Gutzwiller & Cie Banquiers gestossen – dies ist die andere verbleibende echte Privatbank am Rheinknie.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.48%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.38%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.26%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.28%
pixel