Die deutsche Digitalbank will zur Finanz-Plattform aufsteigen. Möglich machen das Kooperationen mit Fintechs – doch N26 hat auch Pläne in der Vermögensverwaltung.

Damit prescht sie weiter in das Revier der traditionellen Institute vor: Die deutsche Digitalbank N26, derzeit mit 3,5 Milliarden Dollar bewertet, will sich zur Finanz-Plattform umfunktionieren.

«Wir bauen heute einen Marktplatz für ganz viele der Fintechs», sagte N26-Gründer Valentin Stalf der deutschen «Wirtschaftswoche»

30 Fintechs ausgewählt

Konkret will das Unternehmen mit Fintechs zusammenarbeiten: «Daher bauen wir nächstes Jahr einen Marktplatz auf, mit dem wir ganz viele der deutschen Startups, die tolle Produkte launchen, eine Plattform binden wollen», so Stalf. Im Moment handelt es sich um 30 ausgewählte Fintechs, später vielleicht einmal sogar deren 60. So will N26 zum Universalanbieter im Finanzbereich werden.

Die Bank steht dabei laut Stalf im Zentrum. «Wir glauben langfristig daran, dass der Kunde seine Hauptbankverbindung bei einer Bank haben will und dort seinen Login, seine Verifikations-Daten hinterlegen will», liess er sich zitieren. Deswegen sei es eine Aufgabe von N26 in den kommenden Jahren, den vielen Unternehmen im Finanzbereich die Möglichkeit zu geben, auf einer Plattform zusammenzukommen. 

Von der Versicherung bis zum ETF

Als naheliegende Beispiele sieht er dabei nun Hypotheken- und Kredite an Studenten. Doch er denkt bereits jetzt weiter: «Wir sind davon überzeugt, dass in der ein oder anderen Form, auch ein Aktienangebot Teil von N26 werden wird.» Und durch das in Europa wahrscheinlich noch länger vorherrschende Negativzins-Umfeld sei zumindest ihm unklar, wie sich die nächste Generation eine Vorsorge aufbauen soll, ohne dass mehr in Aktien investiert werde.

Darum will die Digitalbank bei sich selbst eine Depot-Funktion integrieren, da die Möglichkeit zum Handeln von Wertpapieren eines der strategischen Produkte darstellen müsse. Und es geht noch weiter: «Wir offerieren heute noch kein Trading-Produkt, wir offerieren auch kein Produkt im Zusammenhang mit ETF.» Das sei ein Thema, das nächstes Jahr auf der Roadmap steht, kündigt er an. Ausserdem lanciert N26 im nächsten Quartal ein Versicherungsprodukt.

Revolut zieht es in die Kreditvergabe

Auch die andere grosse europäische Digitalbank Revolut rückt immer weiter in den Finanzmarkt vor. So hat das Unternehmen jüngst bekanntgegeben, dass es nächstes Jahr die Zelte im Kreditgeschäft aufschlagen will, wie finews.ch dieser Tage berichtete.

Weiter hat das Unternehmen vor ein paar Wochen die Einführung eines neuen Produkts namens Merchant Acquiring angekündigt, mit dem seine Geschäftskunden – gegen Provision – Zahlungen online akzeptieren können. Ausserdem hat sich Revolut zum Black Friday mit dem Onlinehandels-Riesen Amazon verbündet.

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