Die Schweizer Grossbank steht offenbar kurz davor, über einen Fonds 400 Millionen Dollar in ein indisches Fintech zu investieren. Die UBS stösst dort auf drei der bekanntesten Investoren der Welt.

Die UBS könnte bald zu den Grossaktionären von Paytm zählen: Wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) aus anoymer Quelle erfahren hat, steht die Schweizer Bank in Gesprächen über eine Beteiligung in der Höhe von 400 Millionen Dollar an der indischen Bezahl-App.

Technisch würde dabei ein UBS-Fonds zusammen mit einigen Grosskunden der Bank neue und bestehende Aktien von Paytm aufkaufen, wie es weiter hiess.

Fintech mit Einhorn-Status

Weder die Grossbank noch das Fintech wollten sich dazu gegenüber der Agentur äussern. Der Deal soll aber offenbar noch in diesem Januar festgezurrt werden, so der Bericht. Paytm ist eine der führenden Finanz-Apps im Land mit der zweitgrössten Bevölkerung der Welt und hat längst «Einhorn»-Status erreicht. Bei der letzten Kapitalrunde 2019 wurde das Startup mit 16 Milliarden Dollar bewertet.

Gelingt den Schweizern der Einstieg, stossen sie auf eine höchst erlauchte Investorenrunde. Zu den Sponsoren von Paytm zählen bereits der japanische Technologie-Konzern Softbank von Gründer Masayoshi Son, der unter anderem wegen seiner Milliardenbeteiligung am lädierten US-Immobilien-Startup Wework in die Schlagzeilen geriet.

Ebenfalls zu den Geldgebern gehört das chinesische Fintech Ant, dessen Eigner Jack Ma derzeit im Clinch mit dem Regime in der Volksrepublik liegt. Mit im Boot ist zudem der amerikanische Börsenguru Warren Buffett mit seiner Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway.

In China mit Digitalbank in den Startlöchern

Paytm konkurriert mit anderen digitalen Brieftaschen wie Apple Pay oder Google Pay aus den USA oder Alipay aus China. Die UBS ist ausser an der helvetischen Bezahlapp Twint an keinem solchen Angebot beteiligt; aus dem Bericht geht nicht hervor, ob der Einstieg bei Paytm über ein Finanzinvestment hinausgehen würde.

Hingegen zeigt die Grossbank ein reges Interesse an der breiten Masse von Asiaten, die in der Region zu Vermögen kommen: Eine Digitalbank, die just diese Klientel «abholen» soll, steht in China in den Startlöchern.

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