Das asiatisch-schweizerische Startup Saphirstein brüstet sich als zweites Finanzunternehmen mit der neuen Fintech-Lizenz – und überholt dabei nebenbei noch die Finma.

Am vergangenen 12. Januar habe das Unternehmen per Verfügung eine Fintech-Lizenz zugebilligt erhalten: Dies vermeldete das 2018 in Zürich gegründete Startup Saphirstein – und legte der Mitteilung einen Auszug der entsprechenden Verfügung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) bei.

Damit schlägt das Fintech ein forsches Tempo an. Auf der Finma-Liste der Fintech-Bewilligungen figuriert aktuell nur die Schweizer Banking-App Yapeal. Das lässt darauf schliessen, dass die Lizenz selber noch nicht rechtskräftig ist. Die Aufsichtsbehörde äusserte sich auf Anfrage nicht zu Saphirstein.

Ex-UBS-Banker an der Spitze

Die Firmengründer – die Banker mit Karrierestation bei der UBS Yang Lan (Präsident) und Haoning Zhang (CEO) sowie der frühere SIX-Kader Nico Büchel als operativer Leiter – fühlten sich dennoch sicher genug, um bereits jetzt mit der Neuigkeit an die Öffentlichkeit zu treten. Wie zu erfahren war, ist die Lizenz ausschlaggebend fürs Geschäftsmodell und die weitere Finanzierung; noch dieses Jahr will Saphirstein die Produktion aufnehmen und das Personal aufstocken.

Ebenfalls ist die Firma nach eigenen Angaben in Kontakt mit den chinesischen Behörden. Von dorther stammen auch Sponsoren des Fintechs, so die China Merchant Bank International (CMBI) und Fenbushi Venture Capital aus Schanghai.

Volle Banklizenz angepeilt

Die Asien-Verbindung ist Programm. Saphirstein spezialisiert sich mit dem Dienst «Fiat24» auf grenzüberschreitende Zahlungen zwischen der Schweiz und der Region. Das Zielpublikum sind Privatpersonen (P2P) sowie Händler. Technisch stützt sich die Applikation auf QR-Codes, die in Asien weit verbreitet sind und in der Schweiz unter anderem bei der Bezahlapp Twint zum Einsatz gelangen.

Das Fintech sieht sich dabei nicht als Gegner des Banking, sondern möchte seine Lösungen auch Geldinstituten anbieten. Das alles gilt es noch umzusetzen und weiter zu entwickeln. Bei Saphirstein denkt man aber – einmal mehr – einen Schritt weiter: Auf mittlere Frist will das Jungunternehmen gar eine Vollbanken-Lizenz erwerben.

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