Der amerikanische Erzbetrüger Bernard Madoff ist tot. Doch das Swiss Banking ächzt immer noch unter den Folgen seinen Schneeball-Systems von Hedgefonds.

Bernard Madoff hat das Gefängnis nie mehr verlassen: Wie unter anderem die Agentur «Associated Press» berichtete, ist der amerikanische Financier und Erzbetrüger im Alter von 82 Jahren eines natürlichen Todes gestorben. Noch letztes Jahr hatte Madoff vergeblich versucht, wegen eines Nierenleidens aus dem Gefängnis im US-Bundesstaat North Carolina entlassen zu werden. In diesem sass er seit dem Jahr 2009 ein.

In den USA war der einst viel gerühmte Hedgefonds-Manager wegen eines grossangelegten Finanz-Schneeball-Systems zu 150 Jahren Haft verurteilt worden. Die Betrugsmasche flog im Zuge der Finanzkrise auf; zuvor hatte er seine Kunden um mehr als 19 Milliarden Dollar erleichtert – als willfährige Opfer erwiesen sich dabei auch noble Schweizer Privatbanken.

Genfer Bankenplatz hart getroffen

Schätzungen zufolge verschwanden allein bei Genfer Privatbanken und Vermögensverwaltern an die 5 Milliarden Franken an Kundengeldern in Madoff-Fonds. Unter den schwer betroffenen Instituten befinden sich klingende Namen wie die UBS, Union Bancaire Privée, Notz Stucki, Reichmuth & Co und Man Investments.

Involviert gewesen sein sollen aber auch die Credit Suisse, Julius Bär, EFG International, Lombard Odier, Pictet und die Waadtländer Kantonalbank.

Hartnäckige Liquidatoren

Im Nachgang überzog der äusserst hartnäckig auftretende Liquidator Irving Picard die Bankenwelt mit einer Flut an Klagen. In einer Dekade gelang es ihm, mehr als 11 Milliarden Dollar an die Investoren der Madoff-Fonds zurückzuzahlen. Wie auch finews.ch berichtet, ist Ende letzten Jahres mit dem auf den karibischen Cayman-Inseln domizilierten Kenneth Krys ein weiterer Liquidator aktiv geworden.

Medienberichten zufolge könnte er unter anderem die Schweizer Institute UBS, Credit Suisse, Pictet, Lombard Odier, Mirabaud und Bordier sowie Julius Bär and Vontobel ins Visier nehmen.

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