Die US-Grossbank J.P. Morgan bezahlt den Gründungsmitgliedern der neuen Super-Liga mit zwölf europäischen Fussballclubs knapp 4 Milliarden Franken. Damit dringt die US-Investmentbank noch tiefer in europäische Gefilde vor.

Die US-Grossbank bezahlt 3,5 Milliarden Euro (3,85 Milliarden Franken) für die Entwicklung der Infrastruktur der neuen Super-Liga und zur Abfederung der finanziellen Einbussen angesichts Corona. Das hat die J.P. Morgan nach entsprechenden Medienberichten bestätigt. Während der anfänglichen Verpflichtungsperiode der Vereine könnten Solidaritätsleistungen in der Höhe von zehn Milliarden Euro ausbezahlt werden.

Wie die «Süddeutsche Zeitung» bereits vor der offiziellen Kommunikation der Gründung der neuen Liga berichtet hatte, gehen die zwölf Gründungsmitglieder der Super-Liga davon aus, im weiteren Verlauf jedes Jahr Beiträge in der Höhe von 100 bis 350 Millionen Euro zu bekommen. Real Madrid und der FC Barcelona sollen demnach eine Sonderzulage von je 30 Millionen Euro jährlich bekommen.

Geld aus den USA statt Europa 

Auffallend ist, dass mit J.P. Morgan erneut eine US-Investmentbank in die Gefilde europäischer Banken vordringt und die Gelegenheit nutzt, den wegen Corona stark finanziell angeschlagenen, europäischen Fussballvereinen unter die Arme zu greifen. In der Regel waren es europäische Banken, die in der Vergangenheit europäischen Fussball gesponsert hatten.

Dass US-Investmentbanken den europäischen Markt entern, wird im europäischen und im Schweizer Bankensektor zunehmend mit Besorgnis beobachtet: Es sind nicht mehr europäische Banken, welche die europäische Wirtschaft finanzierten, sondern amerikanische; damit ergibt sich eine einseitige Abhängigkeit Europas. Nun entern die US-Banken auch das europäische Fussball-Business.

Dass das Geld dann ausgerechnet von der J.P. Morgan kommt, ist gemäss der «Süddeutschen Zeitung» nicht überraschend, denn die Bank habe gute Kontakte zum Präsidenten von Real Madrid, Florentino Pérez. Dieser gilt, zusammen mit dem ehemaligen Barcelona-Boss Josep Bartomeu, als Initiant der neuen «Super-Liga».

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.64%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.49%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.15%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.44%
pixel