Die Auseinandersetzung zwischen dem Westen und Russland wird zu einem komplexen Balanceakt für Firmen, die ihre russischen Aktivitäten noch nicht aufgegeben haben. Die anglo-chinesische Grossbank HSBC liess sich nun auf eine Massnahme ein, die zu reden gibt.

Die in London und Hongkong beheimatete HSBC, eine der grössten Banken der Welt, wird bezichtigt, sich mit Hilfe von redaktionellen Kniffs in Russland Ärger vom Hals zu halten. So hat das Institut in einer Vielzahl von Publikationen den Begriff «Krieg» gestrichen und durch «Konflikt» ersetzt, wie die britische «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete.

Die Redaktion der Texte, sowohl in Research-Publikationen als auch in Kundenbriefen, liegt in der Verantwortung eines Komitees der Bank, das solche externen Berichte freigibt. Eine anonyme Quelle sagte gegenüber der Zeitung, wie heikel diese Angelegenheit für die Bank ist: HSBC ist in Russland vorab im Firmenkunden-Geschäft weiterhin aktiv un beschäftigt dort etwa 200 Angestellte.

In Russland unter Strafe gestellt

Der Bericht zeigt auch, wie stark der Krieg in der Kommunikation ausgefochten wird. Die russische Regierung etwa hat eine vielbeachtetes Gesetz erlassen, welches die Verbreitung von Informationen über den Krieg in der Ukraine unter Strafe stellt.

Auch die Schweizer Bluechip-Banken UBS, Credit Suisse und Julius Bär sind weiterhin in Moskau vor Ort. Derweil hat sich der hiesige Allversicherer Zurich entschlossen, bis auf Weiteres auf das Logo mit dem weissen Z in den Sozialen Medien zu verzichten – dies, weil der Buchstabe dem Kennzeichen der russischen Invasoren auf Panzern und Fahrzeugen gleicht.

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