In Mexiko wird das angeschlagene Finanzinstitut Credito Real liquidiert. Zu den grössten Gläubigern zählt Medienberichten zufolge die Credit Suisse.

Die mexikanische Bank «Credito Real» ein Liquidationsverfahren beantragt. Das Unternehmen, dass auf Konsumentenkredite, die Finanzierung von Gebrauchtwagen und Kleinunternehmen spezialisiert ist, hat einem Bericht der Agentur «Reuters» zufolge Schulden in Höhe von rund 2,6 Milliarden Dollar.

Laut einem Artikel der mexikanischen Wirtschaftszeitung «El CEO» entfallen rund 651 Millionen Dollar der Verbindlichkeiten von Credito Real auf 16 Finanzinstitute, wie es unter Berufung auf interne Dokumente des Unternehmens heisst. Mit rund 106 Millionen Dollar soll die Credit Suisse (CS) mit einem unbesicherten Kredit bei der Credito Real engegiert sein. Die Agentur hatte die CS zuerst nicht für einen Kommentar erreicht; gegenüber finews.ch erklärte die Grossbank daraufhin, dass sie über kein nennenswertes Kreditrisiko gegenüber der genannten Firma verfüge.

Zweitgrösster Posten entfällt auf die CS

Zu den übrigen genannten Gläubigern zählen die spanischen Banken BBVA und Santander, Scotiabank, die mexikanische nationale Entwicklungsbank Nafin oder die US-amerikanische Development Finance Corporation (DFC). Nach den Schulden bei der Nafin mit 119 Millionen Dollar entfällt demnach der zweitgrösste Posten auf die CS.

Den Stein ins Rollen hatten drei Gläubigern in den USA, die gegen das mexikanische Institut einen Insolvenzantrag stellte. Dies, nachdem Credito Real die Verpflichtungen einer Anleihe im Frühjahr nicht mehr erfüllen konnte. Das Unternehmen hat demnach auch in den USA einen Insolvenzantrag nach Chapter 15 gestellt, um die dortigen Vermögenswerte zu sichern.

Dem Artikel zufolge fehlt jedoch in Mexiko die Möglichkeit, ein Unternehmen in einem Insolvenzverfahren oder unter Gläubigerschutz umzustrukturieren.

Weiterer Tiefschlag

Die Meldung um einen möglichen weiteren substanziellen finanziellen Verlust in einem Schwellenland ist ein weiterer Tiefschlag für die CS. Die Bank ist nach dem kürzlich erfolgten Wechsel an der Spitze auf der Suche nach einer strategischen Neubestimmung und hat Kostensenkungen angekündigt. Zuletzt hatten die Ratingagenturen Moody’s und Fitch das Kreditrating für die Anleihen der Schweizer Grossbank gesenkt. S&P Global Rating hat den Ausblick auf negativ gesenkt.

Die Herunterstufungen erfolgten im Nachgang des jüngsten Quartalsverlust. «Wir sehen zunehmende Risiken für die Stabilität des Bankgeschäfts, Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Neubesetzung der Führungsspitze und das Fehlen einer klaren Strategie», hatte etwa S&P geschrieben. «Wir glauben, dass die risikobereinigte und absolute Rentabilität des Konzerns mittelfristig schwach bleiben wird.»

In Mexiko hat die CS gerade erst den Entscheid angekündigt, in einem Asset-Deal inländische Privatkunden an die Lokalkonkurrentin Actinver zu überweisen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.18%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
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  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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