Die Schweizer Niederlassung der russischen Sberbank wird nach der Zustimmung der Finanzaufsicht an ein Genfer Konglomerat verkauft. Die Bank wurde wegen des Ukraine-Kriegs unter Gläubigerschutz gestellt.

Die Schweizer Tochtergesellschaft der Sberbank wurde an die Genfer M3 Groupe verkauft, wie die Finanzmarktaufsicht (Finma) in einer Medienmitteilung erklärte. Gegen die russische Grossbank waren wegen des Krieges in der Ukraine internationale Sanktionen verhängt worden.

Der Preis der Transaktion wurde nicht bekannt gegeben. M3 ist aktiv in den Bereichen Immobilien, Hotel- und Gaststättengewerbe, Gesundheit und Dienstleistungen. Sie wird den Betrieb als redimensionierte Bank unter dem neuen Namen TradeXBank fortsetzen. Über den anstehenden Verkauf der Sberbank (Switzerland) ist schon vergangenen Juni berichtet worden; bereits damals fiel der Name von Abdallah Chatila (Bild unten), des Gründers von M3. Der Unternehmer mit libanesischen Wurzeln entstammt einer Dynastie von Edelsteinhändlern.

Chatila 500

(Bild: Linkedin)

Finma beobachtet weiterhin

Die Transaktion habe die Zustimmung der für die Sanktionsbestimmungen zuständigen Behörden in der Schweiz und im Ausland erhalten, erklärte die Finma.

Aufgrund der stabilen Finanzlage des Instituts gestattete die Regulierungsbehörde dem Institut, die fälligen Forderungen seiner Gläubiger zu erfüllen und die entsprechenden Zahlungen zu leisten, ergänzte die Finma. Damit konnte die Bank ihre Bilanz erheblich verkürzen. Die Finma wird die Bank nach eigenen Angaben weiterhin eng begleiten und das Mandat des Untersuchungsbeauftragten zu gegebener Zeit beenden.

Unter Gläubigerschutz

Nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine, hatte die Finma Anfang März Massnahmen gegen die Schweizer Sberbank angeordnet, um die Gläubiger zu schützen. Im Juli wurde die Muttergesellschaft Sberbank, die grösste russische Bank, auf die schwarze Liste der EU gesetzt, nachdem sie aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystem Swift ausgeschlossen worden war.

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