Mithilfe des revidierten Geldwäschereigesetzes will die Schweiz den Sumpf am Finanzplatz austrocknen. Doch mit dem Verkauf von Waschmaschinen im Herzen des Zürcher Bankenviertels hat niemand gerechnet.

Per sofort gibt es am Paradeplatz 4 in aller Öffentlichkeit Utensilien zum Waschen zu kaufen: Wie die Schweizer Firma BSH Hausgeräte (Schweiz) am Mittwoch mitteilte, eröffnet dort ein so genannter Brand-Store von Bosch seine Tore. Von der Küchenmaschine über den Staubsauger bis hin eben zur Waschmaschine wird dort das Highend-Sortiment des deutschen Hausgerätebauers angeboten. Neben Verkauf und Beratung soll es in den frisch renovierten Räumlichkeiten auch «inspirierende Kochveranstaltungen» geben (siehe dazu auch einen Videoclip).

Nachbarn unter Verdacht

Ob bei den versprochenen Gerätevorführungen auch Franken, Dollar oder Euro gewaschen werden, darf indes bezweifelt werden. Dass dies die direkten Nachbarn des Brand-Store am Paradeplatz zumindest in der Vergangenheit unternommen haben, steht hingegen weiterhin im Raum. So wehrt sich die UBS in Frankreich gegen ein Strafurteil, bei dem Geldwäsche zu den Vorwürfen zählt. Und vergangenen Sommer hat der Genfer Staatsanwalt Yves Bertossa in der Lescaudron-Affäre entsprechende Vorwürfe gegen die Credit Suisse erhoben.

Auf Anfang 2023 tritt dann in der Schweiz das revidierte Geldwäschereigesetz inkraft, mit dem der wahrgenommene Sumpf am Finanzplatz ausgetrocknet werden soll.

Diesbezüglich gibt man sich bei der Firma BSH scheinbar unbeschwert. «Der Paradeplatz als einer der Dreh- und Angelpunkte der Stadt gehört wie die Hausgeräte von Bosch in den Alltag der Zürcherinnen und Zürcher», liess sich die hiesige BSH-Chefin Katharina Rösinger in der Meldung vom Mittwoch zitieren. «Wir freuen uns, die ganze Welt der Marke an einem so zentralen, hochfrequentierten Ort für unsere Kundinnen und Kunden erlebbar zu machen.»

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