Im Sinne eines Generationenwechsels werden bei der UBS im Heimmarkt diverse Führungspositionen neu besetzt, wie finews.ch erfahren hat. Die Grossbank zieht dabei vorab Interne nach. Einem Anliegen der Personalpolitik wird sie jedoch nicht ganz gerecht.

Sabine Keller-Busse, seit zwei Jahren Chefin von UBS Schweiz, leitet nach den Anpassungen im Juni 2021 nun das zweite Revirement im Heimmarkt der Grossbank ein. Wie aus einem Schreiben an die Mitarbeitenden vom Mittwoch hervorgeht, kommt es in einigen der zehn Schweizer Regionen der Marktführerin wie auch in zudiendenen Bereichen zu Führungswechseln.

Die UBS bestätigt den Inhalt des Memorandums gegenüber finews.ch.

Seitens der Grossbank werden die Veränderungen auch in den Kontext eines Generationenwechsels gesetzt – wobei es die UBS geschafft hat, diverse interne Kräfte für die betroffenen Positionen nachzuziehen. «Die Talententwicklung unserer eigenen Mitarbeitenden ist für uns zentral», hält das Institut im von der Schweizer Geschäftsleitung unterzeichneten Schreiben fest. Mit wenigen Ausnahmen treten die Neuernennungen per 1. April in Kraft. Dies sind die von Änderungen betroffenen Namen, Regionen und Segmente:

Region Aargau/Solothurn

Zu einem erneuten Wechsel kommt es bei der UBS im Mittelland. Im Sommer 2021 hatte in der Region Aargau/Solothurn Thomas Sommerhalder zusätzlich zu seinen Funktionen als Regionaldirektor und Regionenleiter des Firmenkunden-Geschäfts (CIC) die Leitung der Vermögensverwaltung (Wealth Management, WM) übernommen. Nun wird Sommerhalder im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2023 in Pension gehen. Er wird die Leitung von CIC und Wealth Management in der Region bereits per 1. April abgeben, die Rolle als Regionaldirektor jedoch noch bis am 30. Juni innehaben.

Am 1. Juli wird von ihm André Spycher die Rolle als Regionaldirektor übernehmen. Spycher leitet aktuell das Privatkunden-Geschäft (Personal Banking, PB) der Region. Die Vermögensverwaltung leitet neu Yves Müller, der im Geschäft mit reichen Unternehmern (E&E) Erfahrung gesammelt hat. Stephan Hässig übernimmt schliesslich die Führung des CIC-Geschäfts. Er leitet derzeit das CIC Marktgebiet Zürich-Nord.

Region Wallis

Fabrice Biaggi wird von Iwan Willisch die Leitung des Privatkunden-Geschäfts in der Region übernehmen. Der gebürtige Walliser Biaggi leitet heute den Bereich Private Wealth Riviera Vaud. Willisch wird weiterhin als Regionaldirektor und als Regionenleiter CIC amtieren.

Region Bern

Andreas Reber gibt die Leitung des Wealth Management Bern nach sieben Jahren ab. Er ist seit mehr als 40 Jahren für die UBS tätig; seine Nachfolge wird vom Stadtberner Jürg Kaufmann übernommen. Der Ex-UBS-Banker war zuletzt als Unternehmer im Technologie- und Finanzbereich tätig.

Remote Sales & Advice

Der Kontakt mit Kunden über den Video-Kanal ist laut der UBS zu einem wichtigen Bestandteil des Beratungsmodells im Privatkunden- und Wealth-Geschäft geworden. Remote Sales & Advice (RSA), wie das Segment intern heisst, wird nach einer Aufbauphase nun zu einem Schweizer Hub in der Einheit RSA PB&WMCH zusammengeführt. Francesco Palaia wird die neue Einheit RSA PB&WMCH leiten. Er rapportiert an Simone Westerfeld, die Leiterin Personal Banking, mit einer zusätzlichen Reporting-Linie an Anton Simonet, den Chef der Schweizer Vermögensverwaltung.

Arnoud Rozendaal
hat dem Schreiben nach den Wunsch geäussert, die Leitung von RSA PB abzugeben und eine neue Herausforderung zu suchen. Marco Formoso wird Leiter RSA WMCH.

Multinationals

Roger Bieri wird im Bereich Chief Risk Officer des Schweiz-Geschäfts (P&C) per 1. März die Rolle als Portfolio Underwriter für Schweizer Unternehmen übernehmen. Seine Nachfolge wird Ueli Schieferli antreten, welcher derzeit den Bereich Multinationals Client Coverage mit den hiesigen Multis leitet.

Diesmal eine reine Männerrunde

Auffallend ist, dass beim jetzigen Revirement im Heimmarkt keine Kaderfrauen zum Handkuss gekommen sind – dies, obwohl der Bankkonzern in einer unlängst publizierten weltweiten Erhebung einiges Lob für die Diversität an der Spitze erhalten hatte.

Ausschliesslich Männersache ist die UBS allerdings auch in der Schweiz nicht. Mit Keller-Busse und der operationellen Chefin (COO) Sabine Magri wird das hiesige Geschäft von einem weiblichen Führungsduo gelenkt; hinzu kommt Westerfeld im Personal Banking und Kaja Bertoli an der Spitze des Contact Center.

In den Regionen liegen aktuell die Regionaldirektion und das Wealth Management in der Zentralschweiz, das Privatkunden- sowie das Firmenkunden-Geschäft in der Ostschweiz und schliesslich das CIC in Basel in den Händen von Bankerinnen. Ebenfalls wird das Privatkunden-Geschäft in der Region Zürich von einer Frau dirigiert.

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