Dass Bankgeschäfte mit Russland nach der Einführung der westlichen Sanktionen gegen das Land unübersichtlicher geworden sind, ist klar. Dass Banken jedoch nicht mehr wissen, wo sich Aktien befinden, die sie im Kundenauftrag verwahren, ist dann doch eher bemerkenswert.

Eine Partnerbank in Russland verwahrt für J.P.Morgan Aktien von Kunden, die diese über Hinterlegungsscheine (depositary receipts) besitzen. Jetzt musste die amerikanische Grossbank in einem Schreiben an die Kunden einräumen, dass einige dieser Anteilsscheine nicht mehr aufzufinden sind.

Man bemühe sich um die Wiedererlangung von Aktien der Einzelhandelskette Magnit, heisst es in dem Brief vom 12. Juli, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.

Mit Hilfe von Hinterlegungsscheinen können Investoren Rechte an Aktien erwerben, die an einer ausländischen Börse gehandelt werden. Will ein Investor verkaufen, müssen sie zunächst wieder in die zugrundeliegenden Aktien umgetauscht werden.

Mehrfachtausch nach Regeländerungen möglich

Die Bank verweist auf Regeländerungen in Russland, die als Reaktion auf die Sanktionen erlassen wurden. J.P. Morgan erklärte, einige der zugrundeliegenden Magnit-Aktien könnten fehlen. Grund sei, dass einzelne Investoren ihre Hinterlegungsscheine zweimal umgetauscht hätten. Das sei möglich geworden, nachdem Russland Gesetze zum obligatorischen Umtausch dieser Zertifikate erlassen hatte.

Laut J.P. Morgan sollen Bargelderlöse aus dem Verkauf wieder aufgetauchter Aktien anteilig an die Zertifikate-Inhaber ausgeschüttet werden. Vermisst würden lediglich weniger als ein Prozent der bei einem anderen Finanzinstitut verwahrten Aktien.

Zuvor hatte es bereits einen ähnlichen Fall bei der Deutschen Bank gegeben. Auch hier seien ohne die Beteiligung des Instituts Hinterlegungsscheine in Aktien getauscht worden.

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