Die Schweizer Raiffeisen-Gruppe kann auf ein erfolgreiches 2023 zurückblicken. Sowohl der Geschäftserfolg wie auch der Gewinn erhöhten sich. Die Gruppe vermochte vor allem die Erträge aus dem Kundengeschäft zu steigern. Im laufenden Jahr rechnet die Gruppe der Genossenschaftsbanken mit einem Ergebnis, das nicht mehr ganz die Vorjahreshöhe erreichen dürfte.

Die Gruppe der Schweizer Raiffeisenbanken erzielte 2023 einen Gewinn von 1,39 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Plus von 17,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Der Geschäftserfolg – die Kennzahl für das operative Geschäft – erhöhte sich um 354,5 Millionen Franken auf 1,7 Milliarden Franken.

«Es gelang uns, in allen Geschäftsfeldern zuzulegen und Marktanteile im Kundengeschäft zu gewinnen. Mit unseren Investitionen in die Digitalisierung und in die Beratung unserer Kundinnen und Kunden bauen wir unseren Service weiter aus», sagte Heinz Huber, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz.

Rund 25'000 neue Vorsorge- und Anlagedepots eröffnet

Die Hypothekarforderungen stiegen um 3,6 Prozent auf 211 Milliarden Franken. Damit konnte Raiffeisen ihre starke Stellung in einem wettbewerbsintensiven Umfeld ausbauen. Der Marktanteil hat sich von 17,6 auf 17,8 Prozent leicht erhöht.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich um 3,1 Milliarden Franken auf 207,8 Milliarden Franken. Der Marktanteil nahm auf 15,1 Prozent (im Vorjahr: 14,5 Prozent) zu. Der Refinanzierungsgrad ist mit über 93,4 Prozent weiterhin sehr hoch, wie das Institut betonte. Das bedeutet, dass die Kundenausleihungen fast vollständig durch Kundeneinlagen gedeckt sind.

Die Depotvolumen erhöhten sich um 4,5 Milliarden Franken auf 45,6 Milliarden Franken, dies insbesondere aufgrund des Nettoneugeldzuflusses in Vorsorge- und Anlagedepots von 2,9 Milliarden Franken. Insgesamt wurden 2023 rund 25'000 neue Vorsorge- und Anlagedepots eröffnet. Besonders gefragt waren Vermögensverwaltungsmandate (+25,3 Prozent), die bei Raiffeisen bereits ab einem Vermögen von 50'000 Franken erhältlich sind, und Vorsorgedepots (+9,4 Prozent).

Hohe Erträge im Kerngeschäft

Der Geschäftsertrag wuchs im Vergleich zum bereits guten Vorjahr nochmals um 540,2 Millionen Franken auf 4,1 Milliarden Franken (+15,3 Prozent). Dazu beigetragen hat insbesondere der Ertrag aus dem Zinsengeschäft. Der Nettoerfolg erhöhte sich um 522,7 Millionen Franken auf 3,1 Milliarden Franken (+20,5 Prozent).

Auch das indifferente Geschäft entwickelte sich positiv. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft übeftraf die Bankengruppe das Vorjahresergebnis mit einem Plus von 5,6 Prozent. Der Erfolg in diesem Geschäft stieg um 33,0 Millionen Franken auf 624,4 Millionen Franken. Erfreulich sei die positive Entwicklung der Erträge aus dem Vorsorge- und Anlagegeschäft und aus dem Firmenkundengeschäft, schreibt Raiffeisen weiter.

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft legte auf einem hohen Niveau mit einer Steigerung von 1,3 Millionen Franken (+0,5 Prozent) auf 255,6 Millionen Franken ebenfalls leicht zu.

Rund 55'000 neue Kundinnen und Kunden

Der Geschäftsaufwand nahm ebenfalls zu: Die höheren Kosten waren vor allem auf den Personalausbau (+404 Vollzeitstellen, insbesondere für die Betreuung von Kundinnen und Kunden vor Ort) und die Mehrausgaben für Kunden- und Mitgliederveranstaltungen sowie Sponsoringbeiträge zurückzuführen. Dank den operativen Ertragssteigerungen bei einem gleichzeitig tieferen Kostenanstieg vrbesserte sich das Aufwand-Ertrags-Verhältnis – die Cost-Income-Ratio – auf 51,9 Prozent (im Vorjahr: 55,9 Prozent).

Die steigende Anzahl von Kundinnen, Kunden (+55'000) und Mitgliedern (+56'000) sowie die guten Kennzahlen des Kundengeschäfts würden den strategischen Kurs bestätigen, liess die Raiffeisen-Gruppe weiter verlauten.

Neue App für bestehende Kundinnen und Kunden im zweiten Halbjahr 2024

Seit Herbst 2023 ist die neue Raiffeisen App für erste Kundengruppen verfügbar, zusammen mit einem digitalen Onboarding. Die weitere Entwicklung erfolgt schrittweise entlang der meistgenutzten Funktionalitäten und unter Berücksichtigung von Kundenrückmeldungen.

Voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024 wird die App für bestehende Kundinnen und Kunden verfügbar sein. Durch die Automatisierung und Digitalisierung des Hypothekarprozesses für das Neukundengeschäft bei selbstgenutztem Wohneigentum verbessert sich das Kundenerlebnis und es bleibt mehr Zeit für die Beratung.

Tieferes Ergebnis für 2024 erwartet

Raiffeisen erwartet aufgrund der aktuellen Zinsprognosen und einer rückläufigen Zinsmarge für das Jahr 2024 einen soliden Geschäftsgang mit einem Ergebnis, das nicht mehr ganz die Vorjahreshöhe zu erreichen vermag.

Der Schweizer Immobilienmarkt habe die Zinswende besser weggesteckt als erwartet. Die geringere Nachfrage habe im Markt für Wohneigentum zwar zu sinkenden Transaktionsvolumen und in gewissen Regionen zu leicht sinkenden Preisen geführt, die Gefahr einer signifikanten Preiskorrektur sei aber sehr klein. Gleichzeitig bestehe auf dem Mietwohnungsmarkt weiterhin grosse Knappheit, die Mietpreise würen weiter steigen.

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