Der Skandal um dem malaysischen Staatsfonds 1MDB droht 2017 weitere Kreise zu ziehen. Die Lenker des Vehikels planen jetzt aber ein drastische Gegenmassnahme.

Die Tessiner Bank BSI musste wegen ihrer Verwicklung in den 1MDB-Skandal ihren Geschäftsbetrieb aufgeben. Die Zürcher Falcon Private Bank schloss auf behördliche Weisung ihre Türen in Singapur.

Nun steht der malaysische Staatsfonds, der im Zentrum eines gigantischen Korruptions-Skandals steht, selber vor dem Aus. Laut mehreren Medienberichten bereitet die Regierung im südostasiatischen Land offenbar die Schliessung des schwer belasteten Vehikels vor.

Schon 2015 überschuldet

Dazu sollen die wichtigsten noch verbleibenden Aktiven des Fonds, Grundstücke auf der Penang-Insel und in der malayischen Hauptstadt Kuala Lumpur, dem Finanzministerium übertragen werden. Zuvor hatte der überschuldete Staatsfonds Kraftwerke aus seiner Energie-Sparte an die Firma China General Nuclear Power Corporation verkauft – für etwas weniger als 4 Milliarden Dollar.

Die Schliessung von 1MDB wird für Malaysia nochmals kostspielig. Das Land muss den Gläubigern des Staatsfonds nämlich garantieren, dass es für dessen Schulden geradesteht. Bereits im März 2015 galt 1MDB als dermassen überschuldet, dass die Bonität Malaysias gefährdet war. Daraufhin wurden im Schwellenland die Vorgänge beim Staatsfonds erstmals untersucht – wenige Monate später geriet der Skandal nach Medienenthüllungen ins Rollen.

Prozess gegen Ex-Falcon-Banker

In Malaysia selber gelten die Untersuchungen im Fall 1MDB zwar als abgeschlossen. Weltweit lassen die Behörden im Skandal aber nicht locker, insbesondere in der Schweiz, den USA und Singapur.

Im asiatischen Stadtstaat wird dem ehemaligen Singapur-Chef der Falcon Private Bank Jens Sturzenegger am kommenden 11. Januar der Prozess gemacht. Der Banker wird für die Geldwäsche-Transaktionen im Zusammenhang mit dem Staatsfonds 1MDB verantwortlich gemacht und muss in nicht weniger als 16 Anklagepunkten den Singapurer Richtern Red und Antwort stehen.

Staatschef in der Bredouille?

Derweil folgt die malaysische Regierung mit der kolportierten Schliessung von 1MDB offenbar der Devise: Ab mit Schaden. Doch es ist mehr als fraglich, ob sich die Korruptions-Affäre damit so schnell aus der Welt schaffen lässt.

Tatsächlich droht der Skandal dem malaysischen Staatschef Najib Razak noch gefährlich zu werden. Sein Stiefsohn Riza Aziz und der mit diesem eng verbandelte malaysische Geschäftsmann Jho Low wurden in einem US-Untersuchungsbericht direkt genannt. Ebenfalls findet sich in den Akten ein «Malaysia Official 1», dessen Profil auf die Rolle Najibs bei 1MDB passen könnte.

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