Die Hysterie rund um Kryptowährungen schade der weiteren Entwicklung von Innovationen in der Finanzbranche. Diese Warnung stammt von Singapurs obersten Fintech-Verantwortlichen.

Sopnendu Mohanty geht mit der Kryptowährungs-Hysterie der vergangenen Monate hart ins Gericht. Die jüngsten spekulativen Exzesse würden der weiteren und nachhaltigen Entwicklung im Fintech-Bereich schaden, sagte der Fintech-Verantwortliche der Singapurer Finanzaufsichtsbehörde (MAS) am Dienstag in einem Interview mit dem amerikanischen News-Sender «CNBC».

Zwar habe Singapur vor Schneeball-Systemen im Kryptowährungs-Bereich schon früher gewarnt, doch dürfe man nicht alle Entwicklungen in den gleichen Topf werfen, sagte er weiter. Digitale Währungen seien ein wichtiger Bestandteil der weiteren Innovationen im Fintech-Bereich.

Blockchain-Anwendung mit der Credit Suisse

Unter diesen Prämissen entwickelt Singapur auch eine eigene Blockchain-Anwendung namens «Project Ubin», über die eine digitale Version des Singapurer Dollar gehandelt werden soll. Die Lancierung soll noch in diesem Jahr erfolgen, sagte Mohanty weiter. Diverse Banken, darunter die Credit Suisse, die Citi sowie die Bank of America/Merrill Lynch sind ebenfalls in dieses Projekt involviert.

Die Warnung der MAS kommt nicht von ungefähr. Die Singapurer Finanzaufsichtsbehörde setzte sich schon früh und mit enormen Mitteln für die Förderung der Fintech-Szene in Südoastasien ein; die Stadt am Äquator gilt denn mittlerweile auch als führendes Zentrum für Finanz-Innovationen. Das Singapore Fintech Festival, das heuer im November zum dritten Mal stattfinden wird, ist denn auch das Stelldichein für die ganze Branche.

Singapur will vor diesem Hintergrund auch nicht weitere Initial Coin Offerings (ICO) grundsätzlich verbieten, wie das andere Staaten angedroht haben. Wenn Emissionen mit Finanzinstrumenten aus dem Kapitalmarkt unterlegt seien, spreche nichts gegen solche Transaktionen, so Mohanty.

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