Giancarlo Guetg ist es egal, ob seine Kundenberater Business oder Economy Class fliegen. Im Interview mit finews.ch sagt der Managing Partner von Clarus Capital, warum bei seinen Leuten kein Neid herrscht.


Herr Guetg, Clarus Capital hat vergangenes Jahr ein Russland-Team von der UBS abgeworben. War dieser Personalcoup der Durchbruch für Sie als unabhängiger Vermögensverwalter?

Ja, damit haben wir tatsächlich einen Quantensprung vollzogen. Allerdings war dies kein isolierter Schritt. Den Grundstein haben wir schon vor rund einem Jahr mit der Ausarbeitung einer neuen Wachstumsstrategie gelegt, um Kundenberater anwerben zu können. Wir hatten bis dahin auch Absagen von sehr interessanten Kundenberatern.

Was war der Grund dafür?

Hauptsächlich darum, weil wir bis anhin keine Kapazitäten für Asset Management hatten.

Das haben Sie geändert.

Richtig. Roger Ganz stiess von der Privatbank Notenstein La Roche als Leiter Asset Management zu uns. Eine wichtige Grundlage haben wir auch mit dem Entscheid für das Portfolio-Management- und Compliance-System von Evolute gelegt. Diese Basis war quasi die Voraussetzung, dass wir das UBS-Team überzeugen konnten, zu uns zu wechseln.

Wie ist es denn dazu gekommen, dass gleich sechs Kundenberater der UBS plus der Risikoverantwortliche zu Ihnen stiessen?

Ich war selber einmal Mitglied dieses Teams. Die persönlichen Kontakte haben hier die Hauptrolle gespielt.

Wie haben sich die verwalteten Vermögen von Clarus Capital dadurch erhöht?

Ohne eine Zahl zu nennen: Es war für uns ein Quantensprung.

«Unsere Angebotsbreite kann eine Privatbank nicht bieten»

Die dazugewonnenen Gelder helfen uns enorm, das Ziel von 1 Milliarde Franken an Kundengeldern bald zu erreichen.

Sie haben Ihren Fokus klar auf den osteuropäischen und russischen Markt gelegt. War dies auch zu Beginn der Plan gewesen?

Die Gründungsmitglieder von Clarus Capital hatten bereits Tätigkeiten in Osteuropa. Inzwischen leben aber viele unserer Kunden nicht mehr in der Region oder in Russland, sondern sind in die Schweiz oder in andere europäische Länder gezogen. Dadurch hat sich der Fokus etwas in Richtung Westen verändert.

Was kann Clarus Capital als kleiner Vermögensverwalter russischen Kunden bieten, was eine Privatbank nicht kann?

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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