Nach einem Jahr an konfliktreichen Verzögerungen ist die Tezos-Blockchain nun «live» gegangen. Ein Unterschied zu anderen Krypto-Projekten: Die Tezos-Token werden nicht «gemint», sondern gebacken.

Auf den einschlägigen Social-Media-Kanälen wie Twitter und Telegram herrscht seit dieser Woche unter dem Hashtag #Tezos Begeisterung. Das lang ersehnte gleichnamige Blockchain-Projekt ist nun auf dem Hauptnetz live.

Die Tezos Stiftung teilte mit, dass in den vergangenen Monaten das Netzwerk in der Beta-Phase ohne Fehler und effizient funktioniert habe. Somit werde das Tezos-Netzwerk nun als Hauptnetz des innovativen Blockchain-Projektes betrachtet.

Baker anstatt Miner

Die Stiftung gab weiter bekannt, dass aus der Tezos-Gemeinschaft nun 400 Prüfer am nächsten Entwicklungszyklus teilnehmen werden. Tezos nennt diese sogenannte «Bakers» – also Bäcker – im Unterschied zu anderen Blockchain-Projekten, wo die Entwickler «Miners» genannt werden.

 

Für Tezos und die beiden Initianten des Projektes, das Ehepaar Kathleen und Arthur Breitman, ist es ein Befreiungsschlag. Denn nach über einem Jahr Verzögerung haben die Teilnehmer am Initial Coin Offering (ICO) ihre Tezzie-Token zugeteilt bekommen.

Blockierte Millionen

Der Tezos-ICO vom Juli 2017 war einer bislang grössten gewesen. Über die Tezos Stiftung in Zug waren bei diesem Crowdfunding ursprünglich rund 230 Millionen Dollar zusammengekommen. Weil die ICO-Teilnehmer in Bitcoin und Ether bezahlten, schwoll diese Summe bis Ende 2017 auf ein Mehrfaches an.

Doch die Millionen blieben blockiert, und die Entwicklung der Tezos-Blockchain stagnierte über Monate. Stiftungspräsident Johann Gevers lieferte sich mit den Breitmans einen wüsten Streit um Geld und Einfluss, der schliesslich im Februar 2018 mit dem Rücktritt Gevers endete.

Sammelklagen in den USA

Seither amtet Ryan Jesperson als Stiftungspräsident, einer der frühen Unterstützer der Tezos-Blockchain. Ziel des Projektes ist, die erste, sich selbst anpassende Kryptowährung der Welt zu schaffen.

Der Streit dehnte sich auch auf die Tezos-Unterstützer aus. Eine Anzahl von Investoren reichte in den USA mehrere Sammelklagen gegen Tezos, gegen die Breitmans und die Stiftung ein, und zwar mit dem Vorwurf, der ICO sei ein Anlagebetrug gewesen.

Vermögen in Griffnähe

Zwar war der ICO als eine Art Spendenaktion organisiert gewesen, doch manche Teilnehmer betrachteten ihre Spende als Investment, bei welchem die Gegenleistung in Form des Tezzie nicht geliefert wurde.

Für die Breitmans liegt nun ein riesiges Vermögen in Griffnähe. Der ICO sah nämlich vor, dass 8 Prozent der Einnahmen den beiden Initianten als Bonus zugesprochen würden – ursprünglich also rund 20 Millionen Dollar.

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