Während die Schweizer im Ausland mit ihrer Steuerpolitik anecken, geht das Fürstentum Liechtenstein klammheimlich auf Kundenfang.

Der Nationalrat hat mit seinem Nein zum UBS-Staatsvertrag die Auslieferung von Kundendaten vorerst erfolgreich blockiert und erntet mit diesem Schritt Kritik aus dem Ausland. In Liechtenstein wird indessen ein anderer Weg begangen: Britische Kunden werden mit billigen Steuerstrafen geködert.

Wer sein Schwarzgeld auf Liechtensteiner Konti beim britischen Staat angibt, muss lediglich 25 Prozent der üblichen Strafsteuer bezahlen, sagt Olivier de Perregaux, Finanzchef der LGT, gegenüber «Bloomberg».

Ort, wo die Grossmutter ihr Geld versteckt hat

Von diesem Vorgehen verspricht sich England Steuereinnahmen in der Höhe von einer Milliarde Pfund. Ähnliche Weissgeld-Verträge mit den USA, Deutschland, Frankreich und Italien sind im Fürstentum schon in Planung. Dieses Vorgehen  könnte möglicherweise auch neue Kunden von Schweizer Banken anziehen.

Die Schweizer-Strategie und die Verteidigung des Bankgeheimnisses betrachtet man im Ländle mit Hohn. «Eine Anzahl Schweizer Banken leben noch in kompletter Verleugnung», sagt Philip Marcovici, ein Anwalt, der bei den Liechtensteiner Verträgen mitgeholfen hat, und er fügt an: «Eine jüngere Generation wird die Schweiz als den Ort, wo die Grossmutter ihr Geld versteckt hat, in Erinnerung halten.»

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