Die Lausanner Compagnie Financière Tradition steigt ins Privatmarktgeschäft ein. Allerdings nicht, um am Boom teilzunehmen. Der Broker erwartet eine Krise und will Lösungen bereit haben.

Die Compagnie Financière Tradition, kurz Tradition, ist im Begriff ein Privatmarkt-Team aufzubauen. Dafür hat Tradition ein Team des Beratungsunternehmens Duff & Phelps abgeworben, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtet.

Das Team ist auf den sogenannten Sekundärmarkt spezialisiert. Dabei handelt es sich um Firmen und Anteile, die bereits in Private-Equity- oder ähnlichen Fonds liegen, und wieder auf den Markt kommen. Die Gründe liegen oft darin, dass die Fonds in Probleme laufen, wenn eine oder mehrere Firmen im Portfolio in Finanzengpässe geraten. Investoren suchen dann oftmals einen Exit.

Gewisse Branchen von Corona getroffen

Für diesen Fall stehen Spezialisten bereit, die einerseits Assets für den Sekundärmarkt bewerten und andererseits diese Assets auch verkaufen.

Die Lausanner Tradition rechnet offenbar mit erschwerten Bedingungen im Private-Equity-Sektor, nachdem die Coronakrise gewisse Wirtschaftssektoren hart getroffen hat, wie etwa den Einzelhandel oder die gesamte Reise- und Tourismusbranche.

Tradition erwartet Ausfälle solcher Firmen, die in Private-Equity-Portfolios liegen. Das Unternehmen, das sich auf das Brokerage von nicht gelisteten Assets spezialisiert hat, baut nun ein bis zu 15-köpfiges Team auf, das bis Mitte nächstes Jahr in London, New York und in Asien präsent sein soll.

In Vehikel auslagern

Das Team soll nicht nur als Broker tätig sein, sondern auch Restrukturierungslösungen für Private-Equity-Fonds anbieten können. Eine Praxis ist, dass «faule Firmen» aus dem Fonds herausgelöst und in ein neues Vehikel überführt werden, sodass Zeit für eine Restrukturierung oder Refinanzierung gefunden werden kann, ohne dass die Performance des Fonds leidet.

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