Wie die Schweiz ist auch Liechtensteins Finanzplatz in unsicheren Zeiten ein sicherer Hafen. Das Fürstentum habe aber noch mehr zu bieten, weiss die Wirtschaftsministerin des Kleinstaats zu berichten.

«Die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland sind eher gering, wir machen da kein entscheidendes Geschäft», sagt Liechtensteins Wirtschaftsministerin Sabine Monauni in einem Interview mit der deutschen Unternehmerzeitung «Wirtschaftskurier». Die Banken hätten auch keine hohen Risikopositionen in Russland, erklärt die Regierungschef-Stellvertreterin des Fürstentums weiter. «Der Finanzsektor macht auch nur gut 20 Prozent unserer Bruttowertschöpfung aus, der überwiegende Teil kommt aus der Industrie.»

Liechtenstein hat es verstanden, sich als krisenresistenten Finanzplatz zu positionieren. Davon profitiert das Fürstenturm in unsicheren Marktzeiten wie jetzt. «Die Neugeldzuflüsse nach Liechtenstein steigen, insofern werden wir wahrscheinlich als sicherer Hafen angesehen», konstatiert Monauni. Dabei hält sie fest, dass Liechtenstein eine bedingungslose Weissgeld-Strategie fahre. «Heute sind wir international als verlässlicher Partner anerkannt.»

Blitzschnell reagieren

Das zahlt sich aus. Erst vor kurzem erhielt Liechtenstein beispielsweise von Moneyval, dem Expertengremium des Europarats, bei der Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismus-Finanzierung sehr gute Noten, wie auch finews.ch berichtete. Aufgrund des positiven Berichts wird das Land dem regulären Moneyval-Berichtsprozess unterzogen. Damit gehört Liechtenstein zu den fünf Ländern in Europa, die in diesem Bereich am besten abschneiden.

Als Kleinstaat habe Liechtenstein den Vorteil, dass es blitzschnell reagieren könne, sagt die Politikerin über den Standort und sieht darin einen der Vorzüge. Zudem konzentriere sich das Fürstentum auch immer wieder auf einzelne Innovationen in Nischen und versuche dabei führend zu sein. «Wir haben zum Beispiel im Bereich der Blockchain eine Regulierung entwickelt, die beispielhaft ist und die auch bei der EU-Kommission in Brüssel auf Interesse gestossen ist», führt sie weiter auf. «So etwas zieht Startups an, die sich dann hier ansiedeln.»

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