In einer Serie von finews.ch berichten ausgewählte Fondsmanager aus ihrer Heimatstadt im Sommer. Die Reise geht diesmal nach Sydney.
Von Shane Hurst, Portfoliomanager bei ClearBridge Investments, Teil von Franklin Templeton
Der Juli ist der kälteste Monat in Sydney. Kein Wunder, denn hier ist gerade Winter… Sydney, an einem der schönsten Häfen der Welt gelegen, ist die Hauptstadt von New South Wales und die grösste Stadt in Australien.
Als eine der wichtigsten Wirtschaftsmetropolen und als ein beliebtes Tourismusziel setzt diese rasant wachsende multikulturelle Stadt auf seine bedeutende Infrastruktur, von der wohl keine symbolträchtiger ist als die berühmte Sydney Harbour Bridge, die den Norden und den Süden des Hafens miteinander verbindet. Mit fünf Millionen Einwohnern und jährlich 16 Millionen Besuchern ist Sydney laut Umfragen eine der lebenswertesten Städte der Welt.
Shane Hurst, Portfolio Manager bei ClearBridge Investments, Teil von Franklin Templeton (Bild: FT)
Darüber hinaus erlebt Australien derzeit einen grossen Infrastrukturboom. So hat die australische Regierung 17,9 Milliarden US-Dollar für vorrangige Strassenbauvorhaben und Schieneninfrastrukturen als Teil ihres 120 Milliarden US-Dollar umfassenden Zehnjahresplans für Infrastrukturinvestitionen bewilligt.
WestConnex: Grösstes Verkehrsinfrastrukturprojekt Australiens
Das grösste Strasseninfrastruktur-Projekt in der Geschichte Australiens, WestConnex, wird der weltweit längste unterirdische Strassentunnel in einer Stadt sein. Es entsteht ein 70 Kilometer langes Strassennetz, das den Westen Sydneys mit dem Stadtzentrum, dem Flughafen und dem wichtigsten Seehafen verbindet.
Der börsenkotierte Mautstrassenbetreiber Transurban ist Eigentümer von WestConnex sowie einer Reihe anderer innerstädtischer Mautstrassen, die das australische Strassennetz massgeblich prägen.
Bedeutende Handlungsspielräume
Die Firma ist aus Anlegersicht durchaus attraktiv. So rechnet sie mit steigenden Free-Cashflows, was auf das Verkehrswachstum, inflationsbedingte Mauterhöhungen und eine strenge Kostenkontrolle zurückzuführen ist. Dieser Umstand sollte es Transurban ermöglichen, die Dividenden zu erhöhen.
Das Unternehmen wird von einem hochqualifizierten Team geleitet und verwaltet seine Anlagen aktiv über sein Eigentümer-/Betreibermodell, um Kosteneinsparungen und Synergien zu erzielen. Als führender Eigentümer von Mautstrassen in der Region verfügt Transurban über bedeutende Handlungsspielräume im Hinblick auf künftige Erweiterungsprojekte und hat sich in der Zusammenarbeit mit staatlichen Partnern bereits bewährt.
Viele Länder wollen in Infrastruktur investieren
In anderen Teilen der Welt planen Regierungen milliardenschwere Investitionen zur Instandhaltung, Modernisierung und Verbesserung der – oft maroden – Infrastruktur, die wichtige Dienstleistungen für ihre Gemeinden bereitstellt.
Es handelt sich dabei um die Bereiche, die wir tagtäglich nutzen und beanspruchen. So sind wir beispielsweise auf Gas, Wasser und Strom für den täglichen Gebrauch angewiesen, und wir nutzen auch Infrastrukturen wie Flughäfen, Bahnlinien und das Strassennetz, um Personen und Güter von einem Ort zum nächsten zu befördern.
Wirtschaft dekarbonisieren
Da Infrastrukturanlagen von grundlegender Bedeutung sind, ist die Nachfrage vergleichsweise konstant, was zu einer geringeren Volatilität als bei Aktien anderer Sektoren führt und die Einnahmen aus der Infrastruktur in verschiedenen Konjunkturzyklen stabil hält. Selbst in Zeiten konjunktureller Schwäche benötigen Verbraucher weiterhin Wasser, Strom und Gas, fahren Autos auf mautpflichtigen Strassen und nutzen andere wichtige Infrastrukturdienste.
Darüber hinaus spielen Infrastrukturanlagen eine zentrale Rolle bei der Realisierung der ambitionierten Ziele des Pariser UN-Klimaabkommens, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. In den kommenden Jahrzehnten müssen Billionen von Dollar investiert werden, um die Wirtschaft zu dekarbonisieren und die Elektrifizierung auszubauen.
Infrastruktur wird von Regulierungsbehörden geschützt
All dies bietet Chancen für Anleger. Denn die Titel solcher Infrastrukturunternehmen liefern stetige Erträge und Schutz gegen Inflation. Ein Vorteil von Infrastrukturwerten ist unter anderem die relativ geringe Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Zyklus und von breiten Börsentrends.
Weitere positive Merkmale von Infrastruktur-Unternehmen sind hohe Liquiditätsrückflüsse und stabile Geschäftsmodelle. Die Preisgestaltung wird von Regulierungsbehörden kontrolliert. Das regulatorische Umfeld ist weltweit darauf ausgerichtet, die Kapitalstruktur der Vermögenswerte zu schützen, da sie eine wesentliche Dienstleistung für eine Gesellschaft erbringen.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.54%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.89%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.99%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.02%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.55%
