GAM hat im ersten Halbjahr deutlich weniger Gebühren eingenommen. Erneut zogen Investoren Geld beim kriselnden Asset Manager ab.

Das in Zürich domizilierte Fondshaus GAM hat im ersten Halbjahr einen Verlust vor Steuern von 15,4 Millionen Franken erlitten, verglichen mit einem Gewinn von 0,8 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft wurde ein operatives Ergebnis von 93,5 Millionen Franken erzielt, nach zuvor 127,3 Millionen Franken, wie es im Halbjahresbericht vom Mittwoch heisst. Dieser Rückgang sei in erster Linie auf die geringeren Performance-abhängigen Gebühren zurückzuführen, die auf 2,6 Millionen von 17,3 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2021 sanken.

Erneut Milliardenabflüsse

Bereits zuvor hatte GAM Angaben zum Rückgang beim verwalteten Vermögen gemacht. Das Volumen belief sich per 30. Juni auf 27,1 Milliarden Franken, verglichen mit 31,9 Milliarden Franken zum Jahresbeginn. Fast 80 Prozent des Rückgangs sei auf negative Markt- und Wechselkursbewegungen in Höhe von 3,7 Milliarden Franken zurückzuführen; die Nettoabflüsse betrugen 1,1 Milliarden.

Der Personalaufwand ging auf 62,1 Millionen Franken von 77,9 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum zurück. Der Personalbestand per Ende Juni lag mit 594 Vollzeitstellen klar tiefer als vor einem Jahr, als noch 652 Vollzeitstellen gezählt wurden. Damit ergibt sich eine Umsatzrendite von -17,1 Prozent, verglichen mit zuvor 3,6 Prozent.

Hoher Nettoverlust durch Wertminderung

Der Nettoverlust nach IFRS belief sich im ersten Halbjahr auf 275,2 Millionen Franken, verglichen mit -2,7 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2021. Der hohe Verlust sei im Wesentlichen eine Folge der Wertminderung des früheren Markenwerts, welche durch die Übernahme von GAM durch Julius Bär im Jahr 2005 entstanden war, wie es weiter heisst.

Der Ausblick fällt vage aus. Das Management rechnet damit, dass das volatile Markumfeld anhält und die Kunden vorsichtig bleiben.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.02%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.98%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.6%
pixel