Schwache und volatile Aktienmärkte, die steigende Inflation und die makroökonomische Unsicherheit belasten das Geschäft der Hedgefonds. Laut Marktdaten steckt die Branche in der schwersten Krise seit 2008.

Die Zahl der neu aufgelegten Hedgefonds ist bereits im zweiten Quartal stark eingebrochen. Laut Marktdaten des Hedge-Fonds-Research-Unternehmens HFR hat sich der Trend auch im dritten Quartal fortgesetzt.

Dem Bericht zufolge wurden im zweiten Quartal 2022 nur 80 neue Hedge-Fonds aufgelegt. Das ist der niedrigste Wert seit dem vierten Quartal 2008, inmitten der Finanzkrise, als nur 56 neue Fonds debütierten. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 sank die Zahl der neu aufgelegten Hedgefonds um 56,7 Prozent, wie «Financial News» berichtet.

Demgegenüber hat sich das Fonds-Sterben beschleunigt. Zwischen April und Juni wurden 156 Hedgefonds aufgelöst, verglichen mit 126 Fondsauflösungen im ersten Quartal. Insgesamt schlossen 501 Fonds in den 12 Monaten bis Juni ihre Pforten.

Als Grund wird der allgemeine Trend zur Risikoaversion der Investoren angeführt, der in der ersten Jahreshälfte unter den globalen Anlegern vorherrschte. Angesichts der düsteren Wirtschaftslage hätten sie es vorgezogen, ihre Engagements in etablierten Fonds beizubehalten, anstatt in grossem Stil auf neue Akteure zu setzen.

Während der fondsgewichtete HFRI-Composite-Index in den ersten acht Monaten des Jahres um 4 Prozent fiel, verzeichneten Makrofirmen wie Bridgewater Associates oder Brevan Howard Asset Management zweistellige Zuwächse, wie das «Wall Street Journal» berichtet.

Inmitten eines Anstiegs der weltweiten Zinssätze und eines erstarkenden US-Dollars kletterte der HFRI 500 Makro-Index seit Jahresbeginn bis August um gut 14 Prozent.

Geringer Risikoappetit der Anleger

«Trotz der starken Outperformance gingen die Neuauflagen in diesem Quartal stark zurück, da die Anleger aufgrund der Stimmung der Risikovermeidung ihre Risikobereitschaft beibehielten und sich weiterhin in etablierten Fonds engagierten», sagt HFR-Chef Kenneth Heinz. «Das starke Risk-Off-Sentiment hat die Gewinne bei unkorrelierten Makro-Strategien bis Mitte des dritten Quartals 22 beschleunigt.»

Trotz dieser Zuwächse bei Makrofonds war 2022 insgesamt ein schwieriges Jahr für die Hedgefonds-Branche. Long-Short-Aktienfonds haben in diesem Jahr am meisten gelitten. Der CEO von BlackRock, Larry Fink, bezeichnete die erste Jahreshälfte als den schlechtesten Jahresauftakt für Aktien und Anleihen seit 50 Jahren.

Maverick Capital, ein in Dallas ansässiger Long-Short-Aktien-Hedgefonds, der in den letzten drei Jahren zweistellige Gewinne erzielte, musste laut «Financial Times» in der ersten Jahreshälfte einen starken Rückgang von 35 Prozent hinnehmen.

US-Hedgefonds, die sich auf den Technologiesektor konzentrieren, müssen nach dem Einbruch der Tech-Aktien im September mit Rückgängen rechnen. Der Hauptfonds von Whale Rock Capital Management, HMI Capital Management, und Casdin Capital mussten in den ersten acht Monaten des Jahres 2022 erhebliche Verluste hinnehmen, wie «Reuters» im vergangenen Monat berichtete.

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