Es harzt im Bereich der Privatmärkte. Trotz des Aufschwungs in diesem Jahr bleibt die Kapitalbeschaffung schwierig.

Die Grosswetterlage an den internationalen Finanzmärkten hat sich in diesem Jahr deutlich aufgehellt. Nach dem Horrorjahr 2022 haben sich die Aktienmärkte mit zum Teil spektakulären Kursgewinnen zurückgemeldet.

Auch im Bereich Private Equity, einem der bevorzugten Marktsegmente während der langjährigen Niedrigzinsphase, fassen die Investoren wieder mehr Vertrauen. Sie wollen in diesem Jahr wieder etwas mehr Kapital in Private Equity investieren. Im vergangenen Jahr war das Engagement auf einen Tiefpunkt gesunken.

Herausforderndes Umfeld

Von einem starken Comeback kann dennoch kaum die Rede sein, wie eine Studie von Rede Partners zeigt. Das britische Unternehmen berät Private-Equity-Gesellschaften beim Fundraising, bei Sekundärtransaktionen und anderen Projekten.

Im Rede Liquidity Index (RLI) misst es die Stimmung institutioneller Investoren gegenüber Private Equity. Vor dem Hintergrund eines volatilen makroökonomischen Umfelds zeigt dieser Indikator ein nach wie vor schwieriges Bild für das Fundraising an den Privatmärkten.

Gedämpfte Dynamik

Nach einem Jahr mit einem starken Rückgang des RLI, der im zweiten Semester 2022 in einem Rekordtief von 41 gipfelte, ist das Stimmungsbarometer in der ersten Jahreshälfte 2023 um 9 Punkte gestiegen. Der Wert von 50 deutet darauf hin, dass sich der Markt zwar nicht mehr im freien Fall befindet, die Dynamik aber noch einige Zeit gedämpft bleiben wird.

Rede befragte 149 so genannte Limited Partner zu ihren Plänen für das in Private-Equity-Fonds gebundene Kapital. Von den befragten Investoren planen 26 Prozent, ihr Engagement zu reduzieren, und 48 Prozent gaben an, ihr Engagement werde unverändert bleiben.

Sehr selektiv

Trotz des Aufschwungs in diesem Jahr liegt das Niveau des RLI immer noch deutlich unter dem der Vorjahre. In den vergangenen Jahren pendelte der Index um den Wert von 65. Die schwache Fundraising-Dynamik dürfte noch einige Zeit anhalten, was laut der Auswertung vor allem auf die niedrigen Ausschüttungserwartungen und Bewertungen zurückzuführen ist.

Aufgrund der Liquiditätsverknappung sind die Investoren vorsichtiger geworden und gehen bei der Auswahl der Fonds, in die sie investieren, sehr selektiv vor. Dennoch gebe es auch Bereiche, in denen das Interesse zunehme, heisst es. Rede stellt unter anderem ein verstärktes Interesse der Anleger an Investitionen in Fonds mit nordamerikanischem Fokus sowie an kleineren Buyouts und Secondaries fest.

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