Trotz deutlich günstigerer Gebühren arbeiten digitale Vermögensverwalter in der Schweiz immer noch in der Nische. Und unter den Apps selber gibt es grosse Preisunterschiede, wie eine neue Studie zeigt.

Auf 3,3 Milliarden Franken bis maximal über sechs Milliarden Franken schätzt Moneyland das von Anlage-Apps verwaltete Vermögen in der Schweiz. Dies geht aus einer Marktstudie hervor, welche der Online-Vergleichsdienst am Donnerstag präsentierte.

Damit wird offensichtlich, dass die einst mit viel Vorschusslorbeeren bedachten Apps, digitalen Vermögensverwalter und Robo-Advisor in der Schweiz immer noch in der Nische operieren. Vor der Corona-Krise waren zudem einige Anbieter aus dem Rennen gefallen. Wie die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) dieser Tage vermeldete, verwalteten die Schweizer Banken im Jahr 2022 rund 7'846,8 Milliarden Franken.

Punkten bei Preis und Digitalisierung

Damit müssen die traditionellen Vermögensverwalter und Banken diese Konkurrenz (noch) nicht fürchten, obwohl der Trend zu Digitalisierung auch im Wealth Management nicht geleugnet werden kann. Den Preisvorteil haben die Anlage-Apps jedenfalls auf ihrer Seite, wie Moneyland feststellte: Im Durchschnitt bezahlen Kundinnen und Kunden bei einem Anlagebetrag von 25‘000 Franken Gesamtkosten von 252 Franken pro Jahr. Dies entspricht rund 1 Prozent des Anlagebetrags.

Bei digitalen Apps ohne Beratung fallen pro Jahr im Mittel Gesamtkosten von 0,92 Prozent an. Digitale Vermögensverwalter, die auch eine Anlageberatung anbieten, sind mit durchschnittlich 1,15 Prozent etwas teurer. «Im Durchschnitt sind digitale Vermögensverwalter mehr als doppelt so günstig wie traditionelle Mandate», liess sich Moneyland-Chef Benjamin Manz zum Vergleich zitieren. Der deutliche Kostenvorteil, betont er, spreche langfristig für die digitale Vermögensverwaltung.

Gebühren sinken mit Volumen

Allerdings gibt es auch unter den Anlage-Apps selber Preisunterschiede. Am günstigsten schneiden in der Analyse Findependent mit jährlichen Gesamtkosten von 146 Franken und – praktisch gleich günstig – True Wealth mit 150 Franken pro Jahr ab. Knapp dahinter folgen Kaspar mit 178 Franken, Swissquote Invest Easy mit 203 Franken, Clevercircles mit 210 Franken und Cleverinvest mit 213 Franken.

Bei den Anlage-Apps mit Anlageberatung schneiden Selma Finance und Descartes Finances mit je 225 Franken pro Jahr am günstigsten ab. Knapp dahinter folgen Digifolio mit 258 Franken und Alpian mit 278 Franken.

Bei vielen Anbietern sinken die Pauschalgebühren mit steigendem Anlagebetrag. Dazu gehören Alpian, Clevercircles, Findependent, Inyova, Kaspar, Postfinance, Radicant, Selma, True Wealth und Volt. Je nach Anlagebetrag sieht deshalb die Rangliste der günstigsten Anbieter etwas anders aus.

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