Das Schweizer Robo-Sterben fordert ein weiteres Opfer: Nun zieht sich ein im Ausland erfolgreicher Anbieter aus der Schweiz zurück.

Anfang 2018 war der deutsche Robo-Advisor Scalable Capital in der Schweiz angetreten, um den hiesigen Markt aufzumischen. Knapp zwei Jahre später ist damit Schluss: Wie die Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» am Wochenende berichtete, will sich das Fintech aus der Schweiz zurückziehen.

Die Deutschen begründen dies mit den neuen Schweizer Finanzrichtlinien Fidleg und Finig. Die Regulierung erschwere es dem digitalen Vermögensverwalter offenbar, hiesige Kunden zu bedienen.

Das ist insofern bemerkenswert, als die beiden Gesetzeswerke stark an die in Deutschland gültige Richtlinie Mifid II angelehnt sind. Ebenso ist Scalable Capital kein Leichtgewicht, sondern zählt etwa den US-Fondsriesen Blackrock zu seinen Investoren und konnte erst im vergangenen Sommer wieder 30 Millionen Euro an frischem Kapital lösen.

Dritter Abschied in diesem Jahr

Wie weiter berichtet wurde, sollen die Schweizer Depots im Dezember aufgelöst und der Erlös an die Kunden überwiesen werden. Zur Höhe der verwalteten Vermögen in der Schweiz machte Scalable Capital keine Angaben – die Firma wollte hier unter anderem über Partnerschaften mit Banken schnell wachsen. Namen von Instituten wurden aber ebenfalls nie bekannt.

Mit dem Abschied des ausländischen «Angstgegners» Scalable Capital erreicht das Robo-Sterben in der Schweiz einen neuen Höhepunkt. Diese Jahr strichen schon der «Investomat» der Glarner Kantonalbank und Elvia E-Invest von Allianz Suisse die Segel – beide wegen mangelnder Nachfrage.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.23%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.95%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.62%
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