Während in Europa und den USA das Image der grossen Schweizer Banken auch schon besser war, stehen sie in Asien weiterhin hoch im Kurs. Besonders die Credit Suisse.

Der Schweizer Finanzkonzern Credit Suisse wurde gestern in Singapur als „herausragende Bank für vermögende Privatkunden und Unternehmer ausgezeichnet. Die doppelte Ehrung erfolgte am 18. Private Banker International Wealth Management Summit. Sie kommt just zu einem Zeitpunkt, da das Schweizer Bankgewerbe in Europa und den USA wegen der Finanzkrise und den anhaltenden Steuerkonflikten mit den USA und der EU arg unter Beschuss ist. Nicht so in Asien; dort ist das Swiss Banking bei der rasant wachsenden Klientel der Superreichen nach wie vor sehr begehrt.

Im asiatisch-pazifischen Raum leben heute gut 2,5 Millionen Menschen mit einem Vermögen von mehr als 1 Million Dollar; und trotz der Finanzkrise gehen Experten davon aus, dass das Wachstum ihrer privaten Vermögen rasant weitergehen wird. Für die Banken ist der Markt insofern attraktiv, als erst ein Fünftel aller wohlhabenden Asiaten ihr Geld durch eine Bank verwalten lassen. So besehen existiert für die Branche noch ein enormes Wachstumspotenzial.

Asien überholt Europa

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Schweizer Banken ist, dass viele asiatische Unternehmer generell wenig Vertrauen in die lokalen Behörden, Gesetze und Banken haben und deshalb umso grösseren Wert auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Diskretion legen. Solche Tugenden assoziieren sie mit Schweizer Bankinstituten; der Druck auf das Schweizer Bankgeheimnis in Europa und den USA spielt für sie keine Rolle, und die Probleme der UBS betrachten sie nicht als schweiz-spezifisch; Citigroup oder Merrill Lynch würden ähnliche Schwierigkeiten bekunden.

Experten gehen davon aus, dass der asiatische Markt für die Vermögensverwaltung spätestens in zehn Jahren grösser sein wird als der europäische. Gemäss Schätzungen von Merrill Lynch und dem Beratungsunternehmen Cap Gemini liegen in Asien rund 8'400 Milliarden Dollar an Privatvermögen, während es in Europa derzeit rund 10'000 Milliarden Dollar sind. «In einer so beispielslosen und zugleich extrem herausfordernden Zeit ist eine solche Auszeichnung der beste Vertrauensbeweis für uns», sagt CS-Private-Banking-Chef Walter Berchtold. «Der deutliche Neugeldzufluss in den ersten neun Monaten dieses Jahres von insgesamt mehr als 40 Milliarden Franken unterstreicht die Stärke der Marke Credit Suisse klar.»

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.81%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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