Erstmals versichert die Baloise die Avatare der E-Gamer in der Schweiz. Damit sammelt sie erste Erfahrungen in einem boomenden Milliardenmarkt.

Die Idee ist so einfach wie logisch. E-Gamer spielen mittlerweile um Preissummen in Millionenhöhe und bauen in der virtuellen Welt riesige Vermögen mit ihren Spielfiguren (Avatare) auf. Entsprechend sollten diese Werte auch geschützt und darum versichert werden.

In diesem Kontext übernimmt die Baloise in der Schweiz eine Führungsrolle und spannt dabei mit dem Düsseldorfer Startup Insurninja zusammen, wie die beiden Firmen am Dienstag mitteilten.

Avatare schützen

In Kooperation bieten sie neu eine Versicherung für E-Gamer und E-Sports-Athleten an, um deren Hardware, aber auch deren Avatare zu schützen, erspielte Stadien sowie Artefakte abzusichern – sollte es etwa zu einem Systemabsturz kommen.

Was wie Zukunftsmusik klingt, hat durchaus seine Berechtigung. Denn allein in der Schweiz gibt es heute bereits etwa 1,5 Millionen Gamerinnen und Gamer, die mit ihren Ausgaben einen Umsatz von mittlerweile knapp 600 Millionen Franken generieren. Weltweit beläuft sich dieser Umsatz auf umgerechnet rund 140 Milliarden Franken.

Virtuelle Welt als Massenphänomen

«Die virtuelle Welt ist längst ein Massenphänomen, in der es immer mehr Nutzungsrechte gibt», sagt Baloise-Schweiz-Chef Michael Müller. «Gaming, Esports und virtuelle Welten sind ganz klar Zukunftsmärkte für die Versicherungsbranche.»

Selbst wenn die erwarteten Erträge in diesem Segment bis auf Weiteres noch bescheiden ausfallen, rechnet sich die Baloise von ihrem frühzeitigen Einstieg in dieses Geschäft ein beträchtliches Potenzial aus. «E-Sports ist die Sportart mit der aktuell am schnellsten wachsenden Fangemeinde überhaupt,» sagt Corsin Sulser, verantwortlich für die Kooperation mit Insurninja bei der Baloise.

Lebendige Szene in der Schweiz

«Die Partnerschaft verhilft uns zu neuen Kontaktpunkten und Aufmerksamkeit in einem aufstrebenden Kundensegment» so Sulser weiter. Doch woher beziehen die beiden Partner in dieser Kooperation ihr Know-how? «Wir kennen die Zielgruppe aus eigener, langjähriger Erfahrung und wissen deshalb auch, welche Produkte und welche Informationsbedürfnisse die Gaming-Community hat. Dies ist ein starkes Alleinstellungsmerkmal», sagte Tim Schlawinsky, Geschäftsführer und Mitgründer von Insurninja, gegenüber finews.ch.

In der Schweiz sieht er eine lebendige und etablierte Gaming-Szene. «Unter diesen Prämissen werden wir für die Schweizer Szene ein Partner in punkto Sicherheit und helfen unseren Kunden, ihr Hobby oder ihren Beruf sicher auszuleben», so Schlawinsky weiter.

Nur der Anfang

Auf der Basis einer Zusammenarbeit mit dem Kabelnetzbetreiber UPC lancierte die Baloise bereits im Mai 2018 eine Versicherung für die «Gaming Gear» von E-Gamers. Der jüngste Ausbau in dieser Entwicklung ermöglicht neue Synergien mit entsprechenden Startups.

Oder wie es Schlawinsky von Insurninja formuliert: «Versicherungen sind für uns zur Professionalisierung des E-Sports nur ein erster Schritt, Finanzleistungen ein logischer weiterer. Die Baloise ist hierbei ein kooperationsstarker Partner, der uns in unserer Mission unterstützt, für Gamer die besten Produkte anzubieten.»

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