Gold gewinnt in Zeiten geopolitischer Unruhen immer mehr an Wert. Etwa 20 Prozent des gelben Edelmetalls werden von Zentralbanken und internationalen Währungsorganisationen gehalten.

Von Scott Bauer, CEO der Prosper Trading Academy

Zwischen dem Dollar und dem Goldpreis besteht eine inverse Korrelation, da Gold am internationalen Markt in Dollar gehandelt wird.

Daraus lässt sich folgern: Ein schwacher Dollar treibt den Goldpreis nach oben und umgekehrt, selbst wenn dies 2019 nicht der Fall war, da sowohl das Gold als auch der Dollar stiegen.

China als Spitzenreiter

Gold wird auf jedem Kontinent mit Ausnahme der Antarktis aus den unterschiedlichsten Minen gefördert. China war mit 12 Prozent der weltweiten Goldproduktion im Jahr 2018 der grösste Goldproduzent, gefolgt von Australien, Russland, den USA und Kanada.

Die weltweite Goldproduktion hat Auswirkungen auf den Goldpreis und – wie bei den meisten Rohstoffen – hängt der Goldpreis von Angebot und Nachfrage sowie kurzfristigen Spekulationsgeschäften ab.

Immer tiefer

Den wichtigsten goldproduzierenden Ländern der Welt bringt die Förderung Arbeitsplätze, ausländische Direktinvestitionen sowie Devisen- und Steuereinnahmen. Im Jahr 2018 betrug die Goldförderung rund 3'500 Tonnen; gegenüber 2'400 Tonnen im Jahr 2010. Trotz des Anstiegs in diesem Zeitraum hat sich die Goldförderung seit 2016 jedoch nicht wesentlich verändert.

Einer der Gründe dafür ist, dass das leicht zugängliche Gold bereits abgebaut wurde und die Goldsucher nun tiefer schürfen müssen, um qualitativ hochwertiges Gold zu finden. Dies hat zu weiteren Problemen geführt, da die Goldsucher neuen Gefahren ausgesetzt sind und die Umweltbelastung gestiegen ist. Kurz gesagt: Es kostet mehr, weniger Gold zu erhalten. Zu diesen Faktoren kommen die Kosten der Goldförderung hinzu, die manchmal zu höheren Goldpreisen führen.

Beschränktes Vorkommen

Angebot und Nachfrage von Gold befinden sich derzeit im relativen Gleichgewicht, aber da es keine absolute Einschätzung darüber gibt, wie viel Gold weltweit noch abgebaut werden kann, ist es unmöglich, genau zu wissen, wie lange die aktuellen Goldbestände noch reichen würden.

Gold ist knapp und bei den meisten Explorationsaktivitäten finden Goldminen-Unternehmen keine wirtschaftlich förderbaren Mengen an Gold. Wurde ein potenzielles Vorkommen identifiziert, dauert es normalerweise mindestens zehn Jahre, bis daraus eine Goldmine entstehen kann.

Hoffnung auf Technologiesprung

Manche Analysten glauben, dass Südafrika – einem der grössten Produzenten der Welt – das zugängliche Gold in den nächsten 40 Jahren ausgehen könnte. Andere nehmen an, dass der Goldbergbau bis 2050 den Punkt erreichen könnte, an dem es sich als wirtschaftlich nicht nachhaltig erweist, wobei sich das Datum durch die Entdeckung neuer Goldvorkommen wahrscheinlich weiter nach hinten verschieben wird.

Neue Technologien könnten die Ausbeutung bekannter Goldreserven ermöglichen, die derzeit nicht zugänglich sind; aber es ist unwahrscheinlich, dass eine in grossem Massstab betriebene Goldförderung ab 2075 weiterhin stattfinden wird – es sei denn, es kommt zu einem grossen Technologiefortschritt, oder es werden massive Goldreserven entdeckt.


Scott Bauer schloss sein Studium an der University of Illinois Business School, Urbana Champaign, 1988 ab und erwarb einen B.Sc. in Finanzen, 1991 begann er mit dem Parketthandel und gründete 1995 das Unternehmen Botta Capital Management. Er handelte Aktienoptionen, S&P-Optionen an der CME und war später bei Goldman, Sachs als Vice President der Equities Division tätig. Derzeit ist er CEO der Prosper Trading Academy.

Die CME Group ist einer der weltweit führenden und vielseitigsten Marktplätze für Derivate. Das Unternehmen besteht aus vier Designated Contract Markets (DCMs). Weitere Informationen über die Regeln und Produktlisten jeder Börse finden Sie hier.