ZKB: Tieferer Referenzzinssatz bis Ende Jahr
Für viele Mieterinnen und Mieter dürfte eine weitere Senkung der Mieten anstehen. Angesichts der Null-Zins-Schwelle der SNB und der Entwicklung beim SARON rechnen die Volkswirte der ZKB mit einem tieferen Referenzzinssatz noch in diesem Jahr.
Der Leitzins der SNB auf exakt null Prozent sei ein Novum, schreibt die ZKB in ihren Immobilienbarometer zum zweiten Quartal am Donnerstag. Zuvor hatte es stets entweder einen positiven oder negativen Leitzins gegeben.
Die Rückkehr zu einem Umfeld niedriger Zinsen sei hingegen vertraut. Das wirke sich auch auf den Referenzzinssatz aus, der auf dem durchschnittlichen Zins aller ausstehenden Hypotheken basiert. «Besonders SARON-Hypotheken, die direkt vom Leitzins abhängen, tragen dazu bei, dass der Referenzzinssatz nach seinem kurzen Höhenflug nun wieder nach unten tendiert», schreibt die Kantonalbank.
Im März war der Referenzzinssatz von 1,75 auf 1,5 Prozent gefallen. «Bis Ende des Jahres erwarten wir einen weiteren Rückgang auf 1,25 Prozent.»
Da die SNB ihren Leitzins bei den kommenden Lagebeurteilungen voraussichtlich unverändert lassen wird, dürfte der Satz danach erst einmal stabil bleiben, so die Erwartung.
Von einer Mietsenkung dürften vor allem jene Mieterinnen und Mieter profitieren, die bei den beiden vorherigen Steigerungen auch von einer Erhöhung betroffen waren. Gestützt auf Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) seien das bei der letzten Senkung rund 40 Prozent der Schweizer Miethaushalte gewesen. Bei einer weiteren Senkung geht die ZKB davon aus, dass es schweizweit 46 Prozent sein werden. Im Kanton Zürich, in dem Referenzzinssatzerhöhungen häufiger weitergegeben würden als landesweit, wäre es mit 70 Prozent sogar eine deutliche Mehrheit.
«Die günstigen Finanzierungskosten haben die Nachfrage nach Wohneigentum im Kanton Zürich weiter angekurbelt.»
Die Preissteigerungen im Kanton Zürich stiegen demnach im zweiten Quartal um 4,0 Prozent zum Vorquartal.
Preissteigerungen von 4 Prozent pro Jahr
Für den Immobilienmarkt insgesamt prognostizieren die ZKB-Experten in den kommenden Jahren weitere Preissteigerungen. «In den Jahren 2025 und 2026 erwarten wir in der Schweiz ein Preiswachstum von jeweils 4,0 Prozent, für den Kanton Zürich rechnen wir mit 4,5 Prozent.»
Bei den Angebotsmieten wird von einem verlangsamten Wachstum ausgegangen. Als Faktoren dabei werden die rückläufige Nettozuwanderung und eine leicht steigende Bautätigkeit genannt. «Trotzdem wird die zusätzliche Nachfrage nach Wohnungen den Neubau übersteigen, was zu einer weiteren Reduktion der Leerstände führen dürfte.