Absolute Rendite: Ein Leitfaden für volatile Märkte
Von Luke Newman, Portfoliomanager im Absolute Return Equities Team von Janus Henderson Investors
- Die Marktlandschaft des Jahres 2025 ist von Volatilität und Unsicherheit geprägt. Dennoch haben sich die Aktienmärkte weiter erholt und neue Rekordhöhen erreicht. Ein solches Umfeld verdeutlicht die Notwendigkeit einer echten Diversifizierung im Portfolio.
- Die Normalisierung der Finanzierungskosten hat zu einer grösseren Preisstreuung zwischen Aktien geführt. Dadurch haben aktive Aktienauswähler die Möglichkeit, sich auf die Grundlagen zu konzentrieren und über Ein-Faktor-Strategien wie Wachstum oder Wert hinauszugehen.
- Long/Short-Strategien eignen sich aufgrund ihrer Fähigkeit, Volatilität und Preisstreuung zu nutzen, sowie aufgrund der Vielzahl verfügbarer Instrumente, die eine diversifizierte Performance in Aufwärts- und Abwärtsmärkten ermöglichen, gut für das aktuelle Umfeld.
Bislang war der Grossteil des Jahres 2025 geprägt von Ängsten hinsichtlich der gefährlichen Lage der Staatsverschuldung in den Industrieländern, Zollrisiken, dem Hype um KI, der Rolle der Zentralbanken, geopolitischer Unsicherheit, Herausforderungen für politische Normen und wiederauflebender Inflation. Risiken konnten überall erkannt werden. Doch trotz Phasen der Volatilität haben sich die Aktienmärkte weiter erholt und immer höhere Durchschnittswerte erreicht.
Wo stehen wir jetzt also? Die grosse Unsicherheit hält weiterhin an, obwohl die Sorge, etwas zu verpassen (FOMO), die Märkte zu solcher Widerstandsfähigkeit und Stärke getrieben hat. Das Wort «Unsicherheit» beschreibt die Lage auf diesem Markt sehr treffend (Abbildung 1).
Dies ist zweifellos eine Herausforderung für Anleger, unabhängig davon, ob es sich um die Umsetzung einer Strategie, um Berater, die ein Portfolio im Auftrag ihrer Kunden verwalten, oder um Direktanleger handelt. Angesichts dieser weltweiten Unsicherheit erscheint es sinnvoll, auf Diversifizierung und Risikominderung zu achten.
Auf der Nachrichten-Achterbahn
(Quelle: H Ahir, N Bloom, D Furceri (2022), «World Uncertainty Index», NBER Working Paper, Stand: 30. Juni 2025. Der Index zeigt an, wie oft das Wort «Unsicherheit» (und seine Varianten) im vierteljährlichen Länderbericht der Economist Intelligence Unit (EIU) vorkommt.)
Ein sich wandelndes Marktumfeld – der Faktor «Normalisierung».
Es mag trivial erscheinen, zu argumentieren, dass Kredite Kosten verursachen sollten. Die Investoren hatten sich jedoch so sehr an das Umfeld nach der Finanzkrise gewöhnt, in dem «ewig niedrige» Zinsen bedeuteten, dass die Kosten für Regierungs- und Unternehmenskredite vernachlässigbar waren.
Die erneute Bekräftigung, dass Schulden eine bewusstere Entscheidung sein sollten und nicht etwa ein Sicherheitsnetz, das schlecht geführte Unternehmen (sogenannte«Zombie»-Unternehmen) länger am Leben hält, bedeutet, dass wir wieder einen echten Unterschied zwischen Unternehmen erkennen können.
Für aktive Aktienauswähler ist die Rückkehr der Aktienstreuung (Abbildung 2) eine fantastische Nachricht. In einer Welt, in der die Fundamentaldaten zählen – wie die Margenstruktur, die Qualität des Managements sowie die Verhältnisse von Hoch- und Herabstufungen zur Gesamtbewertung –, wird die gezielte Aktienauswahl immer wichtiger. Man sieht nicht mehr, dass sich ganze Marktsegmente oder -segmente in einer engen Spanne zueinander bewegen.
Es geht dabei weniger um Ein-Faktor-Strategien, wie etwa die Entscheidung «Growth versus Value», die einen Grossteil des letzten Jahrzehnts bestimmt hat, wobei alle anderen Faktoren oder Stile übersehen werden. Dies eröffnet die Möglichkeit einer Fundamentalanalyse zur Aktienauswahl: Dabei werden Vorteile in Bezug auf die Strategie oder die Aussichten eines Unternehmens gesucht und mit der Bewertung verbunden.
Die Aktienstreuung ist deutlich höher als in den letzten Jahren.
Quelle: Morgan Stanley Alpha, FactSet, Stand: 26. August 2025. RHS per 30. Juni 2025.
Pair Trades – wie man eine marktneutrale Position effektiver nutzt
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